Unter den neugierigen Blicken der vielen Besucher schneidet die Feuerwehr Schwenningen ein "Opfer" aus dem verunglückten Wrack. Foto: Marc Eich

Wracks, Flammen und Rettungshunde: Präsentation der Hilfsorganisationen am Landratsamt begeistert Besucher.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Mehrere Tausend Besucher haben am Sonntag den Blaulichttag des Landkreises in Villingen-Schwenningen besucht und sich dabei nicht nur von mächtigen Fahrzeugen, sondern ebenso von spektakulären Einsatzübungen begeistern lassen.

Viel besser hätte es eigentlich nicht kommen können: Pünktlich zur Eröffnung des zweiten Blaulichttages des Landkreises ließ der Regen nach – einer erfolgreichen Präsentation der Hilfs- und Rettungsorganisationen stand also nichts mehr im Wege.

In einer Ansprache – zu der in das Foyer des Landratsamtes auch Kreisräte, Bürgermeister und ein Vertreter des Kantons Schaffhausen kamen – betonte Landrat Sven Hinterseh, dass insbesondere der Nachwuchs an diesem Tag im Mittelpunkt stehen soll. "Wir wollen Mitbürger animieren, dass sie hier Verantwortung tragen", so Hinterseh, der mithilfe des Blaulichttages ebenso die Wertschätzung der Einsatzkräfte zum Ausdruck bringen möchte.

In diesem Zusammenhang passte es, dass mit Egon Auberle und Bernd Scholl zwei langjährige Kräfte des Technischen Hilfswerks (THW) die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg überreicht bekommen hatten. Insbesondere ihr außerordentliches Engagement beim Hochwasser im August 2012 und beim Nato-Gipfel 2009 sorgten dafür, dass ihnen diese besondere Ehre zuteil wurde. Ihre Leistung wurde zudem von Stephan Bröckmann, dem THW-Landesbeauftragten, gewürdigt. Er war für die Veranstaltung eigens nach Villingen-Schwenningen gekommen und hob vor allem die Wichtigkeit der Nachwuchsarbeit hervor: "Jugendarbeit geht uns alle an, ohne sie ist die Zukunft nicht möglich."

Insbesondere deshalb ließ man es sich nicht nehmen, direkt nach der Eröffnung die tatkräftige Jugend bei ihrer Übung zu beobachten. Helfer von der Feuerwehr, der Bergwacht, des THW, der DLRG und der Malteser arbeiteten Hand in Hand, als es darum ging, verschiedene Einsatzszenario zu bewältigen: Es galt, eine brennende Hütte zu löschen, verletzte Personen aus unwegsamen Gelände zu retten und zudem mit Leuchtmittel die Einsatzstelle auszuleuchten.

Dicht drängten sich die vielen Menschen in mehreren Reihen rund um den neuen Parkplatz des Landratsamtes, um jede Aktion live mitverfolgen zu können. Dies war natürlich auch der Fall, als die Aktiven nach einem Verkehrsunfall eine Person aus dem verunfallten Wrack schneiden und versorgen mussten, anschließend eine unter Betonteilen eingeklemmte Person befreiten, gleichzeitig einen verwirrten Lastwagenfahrer aufspürten (er wurde von einem Notfallseelsorger betreut) und zu guter Letzt – dank der Höhenretter der Feuerwehr Schwenningen – eine verunglückte Person von einem Silo retteten.

Besonders entzückt zeigten sich die Besucher von der Schauübung der DRK-Rettungshundestaffel. Mit Witz, Charme und vielen Informationen zu ihrer Arbeit präsentierten die Herrchen ihre pfiffen Helfer auf vier Pfoten, die jedes Einsatzszenario ohne Mühe bewältigten – der Applaus war ihnen sicher.

Viel geboten wurde jedoch nicht nur bei den Übungen. Acht verschiedene Rettungs- und Hilfsorganisationen präsentierten sich an vielen Ständen rund um das Landratsamt: Die Bundeswehr gewährte einen Einblick in ihren Panzer, bei der Luftrettung konnte man im Cockpit des Rettungshubschraubers Christoph 11 Platz nehmen und Feuerwehr, THW, DRK, Malteser, Bergwacht und Polizei präsentierten ihre umfangreiche Ausrüstung. Die Jugendgruppen sorgten mit zahlreichen Stationen außerdem dafür, dass sich auch die kleinsten Besucher in einer Rallye bei verschiedensten Aufgaben Punkte sammeln konnten.

Die Organisatoren zeigten sich am Ende des Tages sehr zufrieden über die großartige Resonanz und die tolle Präsentation der Organisationen. "Das war wirklich eine prima Veranstaltung", freute sich der scheidende Leiter des Ordnungsamtes, Manfred Pfeffinger, über den perfekten Blaulichttag.