Spiel des TagesBeide Joker stechen nach wenigen Sekunden / Anpfiff mit Verspätung
SV Buchenberg – VfL Riedböhringen 3:3 (1:0). Unterhaltsam, spannend, emotional: Mit einer verdienten Punkteteilung endete der Rundenstart für die beiden ersatzgeschwächten Teams.
Auf beiden Seiten fehlte zusammen eine komplette Mannschaft – nichtsdestotrotz zeigten sie den Fans eine abwechslungsreiche Partie. Die begann allerdings mit 38 Minuten Verspätung. Der Grund: Der Unparteiische hatte auf der Anfahrt eine Autopanne. Buchenbergs neuer Coach Graziani Mercuri weilt indes noch im Urlaub und verpasste so eine gute Leistung seiner Elf.
Die beherrschte die erste Halbzeit klar und erwischte einen optimalen Start: Christian Jauch, Neuzugang und bester Akteur auf dem Platz, erzielte nach einer Freistoßhereingabe von Dino Stogiannidis in der 14. Minute per Kopf das frühe 1:0.
Der VfL wirkte wie gelähmt, hatte keine Ideen im Offenivspiel und brachte den Ball zu spät aus der eigenen Abwehr nach vorne. Die Durchschlagskraft fehlte, und die langen hohen Bälle fing der SVB mit seiner Lufthoheit mühelos und konzentriert ab.
Aus einer kompakten Abwehr heraus starteten die Gastgeber einige gefährliche Angriffe. Das Manko bis zur Halbzeit: Sie versäumten es, das 2:0 oder 3:0 nachzulegen. VfL-Keeper Martin Huber rettete gegen Jauchs Weitschuss (25.) und Fabian Kasischke (41.), Jauch und Armin Laufer hatten weitere glasklare Möglichkeiten.
Dies rächte sich prompt nach dem Seitenwechsel: Der VfL stellt um – Jonas Bratkus rückte nach vorne, und Jauch wurde gedoppelt. Das Spiel drehte sich, und aus dem Nichts fiel in der 54. Minute durch Patric Frank der Ausgleich. Und es kam für den SVB noch schlimmer: Nach einem unnötigen Foul von Philipp Jäckle an Hayrettin Özay an der rechten Strafraumecke gab es Strafstoß – Jonas Bratkus verwandelte den Elfmeter sicher zum 1:2. Der VfL hatte Oberwasser und hatte es in der Hand, die Partie nach Hause zu bringen: Jedoch hielt Felix Heinzmann gegen Özay (75.), und Philipp Jäckle klärte auf der Linie vor dem einschussbreiten Tobias Kienzler – ein 1:3 hätte die Partie entschieden.
Was nun folgte, war eine packende Schlussphase: Jauch versenkte in der 78. Minute einen Freistoß von der halb-rechten Seite aus gut 30 Metern sehenswert direkt zum 2:2 in den Winkel. Danach schlug die Stunde der Joker. Buchenbergs Patrick Kalmbach war erst 16 Sekunden im Spiel, dann zimmerte er die Kugel am Strafraum zum 3:2 ins Lattenkreuz. Der Jubel währte allerdings nur kurz: Auf der Gegenseite kam Jörg Eisenring auf den Platz und machte nach 28 Sekunden mit dem ersten Ballkontakt den 3:3-Ausgleich.
Damit war noch nicht Schluss: Im direkten Gegenzug nach dem Anspiel jagte Stogiannidis den Ball aus zehn Metern an die Querlatte (88.).
Kurz vor Ende musste Daniel Jäckle mit der Ampelkarte frühzeitig zum Duschen. Der VfL witterte in Überzahl die letzte Chance zum Sieg – Özay donnerte den Ball jedoch ebenfassl an den Querbalken (90.+2).
TRAINERSTIMMEN
Armin Obergfell (Co-Trainer SVB): "Die ganzen 90 Minuten betrachtet geht das 3:3 in Ordnung. Allerdings war für uns ein Dreier drin – wir hätten in der ersten Halbzeit den Sack zumachen müsen. Mit der spielerischen Leistung und dem Auftritt unserer Jungs bin ich dennoch sehr zufrieden. Die Zuschauer haben ein unterhaltsames Spiel gesehen, das auch hätte 5:5 ausgehen können."
Roland Bucher (VfL): "Wir wollten eigentlich mehr als einen Punkt. Bis zur Pause war ich froh, dass es nur 0:1 stand. In der zweiten Halbzeit haben wir es besser gemacht. Insgesamt hat die Moral gestimmt, schließlich lagen wir zweimal im Rückstand. Zufrieden bin ich mit dem Auftakt allerdings nicht."
SV Buchenberg: Felix Heinzmann, Thiemo Diringer, Philipp Jäckle, Dimitri Hirschfeld, Daniel Jäckle, Christian Jauch, Julian Lelle (81. Patrick Kalmbach), Fabian Kasischke, Dino Stogiannidis, Ali Omar, Armin Laufer (81. Roy Happ).
VfL Riedböhringen: Martin Huber, Niko Götz, Hayrettin Özay, Tobias Kienzler, Patric Frank (68. Patrick Cekic), Michael Schrempp, Andreas Fetscher, Philipp Streit (87. Jörg Eisenring), Michael Schmid, Markus Fricker, Jonas Bratkus.
Schiedsrichter: Sasa Matosevic (Schwenningen).
Zuschauer: 60.
Tore: 1:0 Jauch (14.), 1:1 Frank (54.), 1:2 Bratkus (66./FE), 2:2 Jauch (78.), 3:2 Kalmbach (81.), 3:3 Eisenring (87.).
Gelb-rot: D. Jäckle (SVB/90.).
