HandballSt. Georgen erzielt gegen Schramberg kurz vor dem Ende den 27:27-Ausgleich

(mfl). TV St. Georgen – SG Schramberg 27:27 (11:12). Spannender hätte das Landesliga-Jahr 2014 nicht ausklingen können. In einem von viel Kampf und Krampf geprägten Derby kamen die St. Georgener – auch dank tatkräftiger Unterstützung der Gäste – zu einem glücklichen, aber wichtigen Punktgewinn.

Schramberg schaffte es nicht, eine Fünf-Tore-Führung über die Ziellinie zu retten.

Für beide Mannschaften stand einiges auf dem Spiel, denn nur der Derby-Sieger konnte den Anschluss an das untere Tabellenmittelfeld herstellen. Zusätzlich verwandelten knapp 450 Zuschauer die Roßberghalle in einen Hexenkessel.

Bis zum Spielstand von 2:2 war der TVS auf Augenhöhe. In der Folgezeit wurden im Angriff einige Bälle verloren. Schramberg nutzte die vorweihnachtlichen Geschenke und zog auf 6:2 davon. TVS-Trainer Jürgen Herr reagierte bereits nach zehn Spielminuten mit einer Auszeit. Es schien, als hätte er seine Mannen mit den richtigen Worten erreicht. Die Gastgeber verkürzten den Rückstand Tor um Tor. Sie waren beim 6:8 wieder auf Tuchfühlung. Doch erneut leisteten sich die Bergstädter danach einige Nachlässigkeiten in Abwehr und Angriff. Die junge Gäste-Truppe nutzte diese Schwächephase eiskalt aus und kam – angeführt von Goalgetter Manuel Rapp – immer wieder zu einfachen Toren. Die logische Konsequenz war eine verdiente 10:6 Führung nach 25 Minuten. Doch die Gastgeber gaben nicht auf. Sie kämpften sich in der Schlussphase der ersten Hälfte wieder Tor um Tor heran. Die Stimmung auf dem Roßberg kochte, als dem TVS kurz vor dem Pausenpfiff der 11:12-Anschlusstreffer gelang. "Wir haben in den ersten 30 Minuten phasenweise gut gespielt, uns aber auch einige Unkonzentriertheiten und unnötige Ballverluste geleistet", meinte TVS-Trainer Jürgen Herr.

Als die Gastgeber kurz nach der Pause beim 13:12 erstmals vorne lagen, tobten die Fans. Doch dies blieb die einzige Führung für den TVS. In der Folgezeit übernahm Schramberg wieder das Kommando. Die Gäste verwalteten geschickt einen knappen Vorsprung. Der TVS tat sich, auch aufgrund einer Manndeckung gegen Manuel Bürk, schwer. Die Taktik der Gäste ging auf. So setzte sich die SG bis Mitte des zweiten Durchgangs verdient auf 21:17 ab. Erneut nahm Herr eine Auszeit. Doch diese hatte keine große Wirkung. Schramberg spielte seine Angriffe konsequent aus. Als die Gäste nach knapp 53 Minuten mit 25:20 in Führung gingen, schien das Spiel entschieden zu sein.

Doch es folgten turbulente Schlussminuten. St. Georgen setzte voll auf Risiko. Der TVS stellte die Abwehr um, agierte nun mit einer sehr offensiven Deckung. Konzentriert wurden die Ballgewinne in Tore umgewandelt. Der Rückstand schmolz Tor um Tor. Beim Spielstand von 26:27 aus Sicht der St. Georgener wurde Jonas Hildebrand wenige Sekunden vor dem Ende unsanft von der Schramberger Abwehr gebremst. Den fälligen Siebenmeter verwandelte Paul Assfalg zum umjubelten 27:27-Ausgleich. Die Bergstädter können mit dem Zähler gut leben, während sich die Gäste über den Punktverlust ärgerten.

"Für uns war es ein gewonnener Punkt. Wir haben in den Schlussminuten nicht aufgegeben", so ein erleichterter Jürgen Herr nach dem Spiel. Zwar überwintert der TVS auf einem Abstiegsplatz, doch der Kontakt zu den Nichtabstiegsrängen ist vorhanden. TV St. Georgen: Thomas Schwer, Jannik Kaltenbach (Tor); Paul Aßfalg (8/3), Marius Schiebeck (1), Bernhard Lobmeier (1), Jonas Hildebrand (2), Theo Aßfalg, Niclas Grießhaber, Jan Linhard (3), Stephan Lermer, Patrik Papke (1), Mario Müller (2), Sven Waßmer und Manuel Bürk (9).