Markus Schuler, hier gegen den Duisburger Olcay Sahan (rechts), wird keine Zweikämpfe mehr im Profibereich bestreiten. Den Löffinger zieht es zurück nach Südbaden. Foto: Weihrauch Foto: Schwarzwälder-Bote

Relativ still hat der Löffinger Markus Schuler in Bielefeld seine Laufbahn beendet

Von Michael Bundesmann

Markus Schuler stand 14 Jahre lang im deutschen Profifußball für Konstanz, ja auch Vereinstreue (allein acht Saisons bei Arminia Bielefeld/Dritte Liga). Der gebürtige Löffinger hat nun seine Karriere beendet und kehrt in die südbadische Heimat zurück. In Kürze zieht er mit seiner Familie um nach Ettenheim und will in Südbaden seinen eingeschlagenen beruflichen Weg (Fitness-Branche) fortsetzen. Wir besprachen mit dem "Rückkehrer" einige Themen. Das Karriereende. "Ich hatte mir am 10. März diesen Jahres im Spiel gegen Saarbrücken einen Mittelfußbruch zugezogen und konnte in dieser Saison nicht mehr zum Einsatz kommen. Man beschäftigt sich natürlich schon gedanklich damit, dass es bald zu Ende ist, aber so richtig realisieren tut man es erst später. Es war für mich ein sehr schöner Lebensabschnitt. Arminia Bielelfeld hatte mir zwar für die kommende Saison die Co-Trainer-Stelle angeboten – doch dies kam für meine Familie und mich bezüglich der Planung einfach zu spät. Warum ich nicht in Südbaden noch weiter etwa auf Oberliga-Niveau spiele? Es war mir immer klar, dass ich so etwas nicht machen werde. Ich habe die Trainer-B-Lizenz, vielleicht ergibt sich ja in diesem Bereich eines Tages noch etwas. Im Moment möchte ich vom Fußball nach dieser langen Zeit etwas Abstand gewinnen." Kapitän und Kultfigur. "Ich glaube, dass die Bielelfelder Fans es einfach zu schätzen gewusst haben, dass ich auch in schwierigen Zeiten immer geblieben bin." Krisenzeiten. "Ich bin auch trotz der sportlichen wie wirtschaftlichen Probleme so lange in Bielefeld geblieben, weil wir uns privat hier sehr wohl gefühlt haben. Natürlich wurden im Management von Arminia im Laufe der Jahre einige große Fehler gemacht. Richtig stressig war für uns die Situation mal in der 2. Liga, als sich die Verbindlichkeiten vierteljährlich immer mehr drastisch erhöhten und sogar die Lizenz in Gefahr war. Da war an einen entspannten Urlaub nicht mehr zu denken. Aber Arminia konsolidiert sich jetzt und wird eines Tages wieder nach oben kommen. Dort gehört dieser Verein auch einfach hin." Rückblick. "Ich würde es im Fußball wieder so machen wie in den vergangenen Jahren. Auch wenn es bei nur wenigen meiner Stationen nicht so gut für mich lief – ich habe es immer alles relativiert. Natürlich versteht man in einer aktuellen Situation den Trainer nicht, wenn er einen nicht aufstellt, aber im Nachhinein habe ich mich auch durchaus mal in dessen Rolle hineinversetzt." Die besten Trainer. "Jürgen Klopp in Mainz, Ralf Rangnick bei Hannover, auch wenn ich es unter ihm schwer hatte, und auch Uwe Rapolder in Bielefeld, der taktisch sehr viel aus einer Mannschaft herausholen kann – sie waren schon so meine Top 3." Entwicklung in Deutschland. "Sehr positiv empfinde ich, wie sich die Nachwuchsarbeit entwickelt hat. Es sind sehr viele neue Fußball-Internate entstanden – von dieser Qualität wird die Nationalmannschaft noch sehr lange profitieren. Es wäre für mich fantastisch gewesen, hätte es das Fußball-Internat beim SC Freiburg schon früher gegeben. Negativ ist in meinen Augen, dass die Medien zu viele Negativ-Schlagzeilen produzieren, die fatale Auswirkungen haben können." Die Pläne. "Wir ziehen nun nach Ettenheim bei Freiburg um. Vor einem Jahr habe ich im Rahmen der Fitness-Kette "Bodystreet" zusammen mit einem Partner in Bielefeld und Herford neue Studios eröffnet. Das Konzept mit optimaler Trainingssteuerung und Personal-Training wollen wir nun auch in Südbaden verbreiten. Dem Fußball bleibe ich zumindest jetzt ein wenig treu (lacht). Ich kaufe mir wohl für die neue Saison eine Dauerkarte beim SC Freiburg."