Ali Günes (links), hier mit Germania-Keeper Kristijan Petric, feierte sein Punktspieldebüt für den FC 08 Villingen. Fotos: Marc Eich Foto: Schwarzwälder-Bote

OberligaNullachter verlieren bei Aufsteiger Friedrichstal mit 0:2 / Auch Ali Günes leitet keine Wende ein

Von Michael Eich

FC Germania Friedrichstal – FC 08 Villingen 2:0 (1:0). Der FC Villingen verlor beim FC Germania Friedrichstal mit 0:2. Die Nullachter warten somit nach dem sechsten Spieltag weiter auf den ersten Sieg. Somit bleiben die Nullachter Vorletzter und müssen aufpassen, nicht den Anschluss ans Mittelfeld zu verlieren. Die Villinger zeigten sich in der Abwehr zwar verbessert, im Angriff fehlte es aber über 90 Minuten gesehen an der notwendigen Durchschlagskraft.

Im Vergleich mit dem Balingen-Spiel kehrte Alexander Sopelnik in die Abwehrreihe zurück, dafür blieb Mario Maus (muskuläre Probleme) auf der Bank. Seinen Punktspiel-Einstand im 08-Trikot feierte Ali Günes, der im zweiten Durchgang eingewechselt wurde.

Die Villinger bestimmten zunächst die Begegnung. Die Kombinationen liefen flüssig durchs Mittelfeld, doch im gegnerischen Strafraum herrschte zumeist Funkstille. Dabei präsentierten sich die Friedrichstaler, die am Mittwoch ihr Pokalspiel beim 1. CfR Pforzheim 0:1 verloren hatten, in der Abwehr als nicht hundertprozentig sattelfest. Deshalb konnte Fabio Chiurazzi in der 6. Minute auch von der rechten Seite flanken, doch Tevfik Ceylan verfehlte den Ball. Eine Minute später ging ein Weißhaar-Schlenzer vorbei. Ebenso köpfte Chiurazzi (20.) nach einer Jeske-Flanke neben den Pfosten. Dazwischen hatte 08-Keeper Daniel Miletic einen Schuss von Mario Pavkovic (16.) ohne Probleme pariert. Bezeichnend war dann die Situation in der 26. Minute. Während Chiurazzi bei einem aussichtstreichen Villinger Angriff im gegnerischen Strafraum hängen blieb, schlug auf der anderen Seite ein weiterer Pavkovic-Schuss zum überraschenden 1:0 im unteren Toreck ein. Die Nullachter schienen geschockt und brachten in der Offensive, bis auf einen Ceylan-Schuss (34.), der vorbei ging, nichts mehr zustande. Dagegen musste kurz vor der Pause Dragan Ovuka den Ball bei einer Roedling-Flanke in höchster Not wegköpfen.

Nach der Pause blieb Fabio Chiurazzi auf der Bank. Für ihn kam Ali Sari ins Spiel, der aber nichts bewirken konnte. Er musste später wieder für Stephan Ohnmacht Platz machen. Aber auch sonst fehlte es den Villingern am notwendigen Einsatz, um der Partie noch eine Wende geben zu können. Ein Ceylan-Schuss (51.), den FCG-Keeper Kristijan Petric im Nachfassen parierte, sowie ein abgeblockter Haibt-Schuss (58.) aus der Drehung blieben die einzigen Situationen, bei denen mal ein bisschen Torgefahr auf 08-Seite zu spüren war. Derweil rettete in der 56. Minute Wehrle bei einer Pavkovic-Aktion im letzten Moment. Ebenso wehrte Miletic einen Freistoß (63.) des Stürmers und die folgende Nachschüsse reaktionsschnell ab. Die aus Villinger Sicht umstrittenste Szene spielte sich in der 76. Minute ab. Da wurde Haibt im FCG-Strafraum ganz klar durch Cristescu von den Beinen geholt. Schiri Daniel Schlager ließ trotz wütender Proteste der Nullachter – und zur Überraschung der einheimischen Zuschauer – allerdings weiterspielen. Letztendlich schickte er dafür den reklamierenden Coach Martin Braun hinter die Barriere. Dessen Schützlinge mussten schließlich in der 90. Minute durch Tim Baumgärtner das entscheidende 2:0 hinnehmen.

Am kommenden Mittwoch geht es für die Villinger mit dem SBFV-Pokalspiel gegen den SV Oberachern (17.15 Uhr) weiter.

Michael Streichsbier, Germania Friedrichstal: "Heute war klar, dass wir sehr geduldig spielen müssen. Das Spiel war zunächst ausgeglichen. Wir gehen dann glücklich mit 1:0 in Führung. Nach der Pause haben wir versucht, früher zu attackieren, um den entscheidenden Treffer zu machen. Dies ist uns kurz vor Schluss dann auch gelungen. Das war für uns ein optimaler Start. Wir dürfen jetzt aber nicht anfangen zu träumen, sondern müssen weiter Punkte sammeln, um am Schluss die Klasse zu halten."

Martin Braun, FC 08 Villingen: "Wir sind momentan in einer schwierigen Situation. Es war für uns wichtig, vernünftig ins Spiel zu kommen. Wir hatten dann auch zwei, drei aussichtsreiche Situationen, die wir nicht gut zu Ende spielen. Die Friedrichstaler wurden gefährlich, wenn sie aus der zweiten Reihe zum Schuss kamen. Der dritte Schuss war dann drin. Dass es dann in unserer Situation noch schwieriger wird, war klar. Wir hatten zwei, drei gute Konter, die wir aber auch nicht zu Ende spielen. Was mich dann auch extrem enttäuscht, war der nicht gegebene Elfmeter. Bei mir als Trainer steigen bei so einer Situation die Enttäuschung und der Frust. Wir haben eine schwierige Phase vor uns und müssen hart arbeiten, um da wieder rauszukommen."