RingenDM-Viertelfinale-Hinkampf: 18:18-Remis gegen Titelverteidiger Mainz erkämpft

Von Michael Bundesmann

Ein 18:18 im Hinkampf des DM-Viertelfinales gegen den Titelverteidiger Mainz vor 1000 Zuschauern erkämpft – das beeindruckt. Doch enttäuscht war man im Triberger Lager gestern Abend auch, denn am Ende hatte man eine 18:10-Führung hergegeben.Die Mainzer hätten sich bei ihrer Aufstellung fast verzockt. Offensichtlich wollte Trainer David Bishinashvili auch den Rückkampf in einer Woche in Mainz noch attraktiv gestalten und war hier in Triberg lediglich auf ein knappes Ergebnis aus. Der Mainzer Coach bot nicht seine Bestformation auf, sondern schickte allein fünf deutsche Ringer aus seinem eigentlich sehr breiten und starken Kader auf die Matte. Und einige von ihnen enttäuschten in der vollen Triberger Halle sehr.

Bei den Tribergern fehlte lediglich, wie erwartet, 96er-Mann Kenan Gör, er wurde durch den talentierten Jan Furtwängler ersetzt. Die Kämpfe:55 kg/F: Fatos Durmishi – Marco Weber 4:0 wegen Übergewicht. Das war bei den Mainzern schon der erste Hammer, einen Athleten mit Übergewicht in einem Viertelfinale aufzubieten. 120 kg/G: Gabriel Fix – Xenofon Koutsioumpas 2:1 (5:3) PS. Der Mainzer hat sein anderthalb Jahren keine Wettkampfpraxis mehr und wurde von Fix auf der Matte beherrscht. 60 kg/G: Victor Ciobanu – Ilir Sefaj 4:0 (14:4) TÜS. Kurz vor dem Kampf musste der Triberger in nur 30 Minuten noch ein halbes Kilogramm "abkochen", doch dann beherrschte der Rumäne die Szenerie. Nach den ersten drei Kämpfen führte Triberg mit 10:1 – die Halle tobte. 96 kg/F: Jan Furtwängler – William Harth 0:4 SN Der Ersatzmann für Kenan Gör lag gegen den deutschen Meister nach 65 Sekunden auf der Schulter. 66 kg/F: Mihail Sava – George Bucur 2:1 (7:4) PS. Nach zunächst ausgeglichenem Geschehen zeigte sich immer mehr die Klasse des Tribergers, der sich auch von den schnellen Kontern von Bucur nicht vom Weg abbringen ließ. Zur Pause stand es 12:6 für die Gastgeber. 84 kg/G: Jan Rotter – Mark Madsen 0:3 (0:5) PN. Gegen den Fünften der WM hatte Jan Rotter Schwerstarbeit zu leisten, die nicht von einer Überraschung gekrönt wurde. Der Däne gewann mit viel Kraft anstatt erwarter Feintechnik. 66 kg/G: Aram Julfalakyan – Ismail Baygus 4:0 (12:0) TÜS. Nach 2:49 Minuten hatte der Armenier den überforderten Gästeringer genug "durchgedreht". 84 kg/F: Michael Kaufmehl – Konstantin Völk 2:1 (4:3). Kaufmehl wie gehabt. Taktisch klug ringend setzte er sich gegen den Ex-Köllerbacher und in dieser Saison bisher starken Völk knapp durch. Ein Remis hatten die Triberger jetzt schon sicher. 74 kg/F: Anisim Talambat – Kiril Terziev 0:4 (0:12) TÜN. Gegen den bärenstarken Bulgaren blieb Talambat wie erwartet ohne Chance. 74 kg/G: Florian Neumaier – Balint Korpasi 0:4 DS. Den Gesamtsieg vor Augen enttäuschte der zu passiv ringende Neumaier und wurde nach vier Verwarnungen disqualifiziert. Die Mainzer hatten noch zum 18:18 ausgeglichen.

Der Viertelfinal-Rückkampf findet am kommenden Samstag (19.30 Uhr) in Mainz statt. Der Titelverteidiger wird mit Sicherheit dann stärker aufgestellt sein.