08-Kapitän Benjamin Barg nahm erst mal einen ordentlichen Schluck aus der Pulle. Immerhin steht erneut eine "englische Woche" an. Foto: Schwarzwälder-Bote

SBFV-PokalFC Villingen erwartet heute im Achtelfinale den FC Bötzingen / Gian-Luca Reho ist weiter verletzt

Von Michael Eich

Achtelfinale: FC 08 Villingen – FC Bötzingen (Dienstag, 17.15 Uhr). Der FC 08 Villingen empfängt im Achtelfinale des SBFV-Pokals am heutigen Dienstag den Verbandsligisten FC Bötzingen im ebm-papst-Stadion.

Die Nullachter sind als Oberligist natürlich Favorit in diesem Kräftemessen, zumal die Gäste vom Kaiserstuhl einen schlechten Start in die Punkterunde erwischten. Nach zwei Auftaktniederlagen mit zehn Gegentoren reichte es am Sonntag gegen den ebenfalls noch punktlos gewesenen SV Waldkirch aber immerhin zum ersten Tor – und zu einem 1:1. Trainer beim Verbandsligisten ist seit Mai 2014 mit Ewald Beskid ein ehemaliger Regionalliga- und Oberliga-Spieler (SC Freiburg II, SC Pfullendorf, SSV Reutlingen, Bahlinger SC). Er erreichte mit seinem Team in der vergangenen Saison den neunten Tabellenplatz. Den Einzug ins Achtelfinale des SBFV-Cups schaffte der Verbandsligist mit Siegen gegen die Landesligisten FV Herbolzheim (1:0) und FC Freiburg-St. Georgen (3:1).

"Bötzingen ist nach dem nicht so starken Saisonstart auf Wiedergutmachung aus, will sich Selbstvertrauen holen", denkt 08-Coach Lothar Mattner. Er wollte die zwei Tage Pause für sein Team dazu benutzen, um für die zweite "englische Woche" hintereinander intensiv zu regenerieren. "Wir müssen uns dann auch neu auf den Gegner einstellen, der sich im Vergleich zum SSV Ulm anders verhält."

Fehlen wird der immer noch verletzte Gian-Luca Reho. Routinier Jago Maric hatte es im Abschlusstraining für das Ulm-Spiel mit einem blockierten Wirbel erwischt. Er absolvierte am Sonntag in der U23 aber wieder einen Kurzeinsatz. Ob und welche Veränderungen Mattner für die Pokalpartie im Vergleich mit dem 2:2 gegen Ulm vornehmen wird, ließ er noch offen.

"Wir werden auf jeden Fall so aufstellen, dass wir gewinnen können. Wir brauchen aber jeden Mann aus dem Kader", betont der 08-Coach.

Mit im Wettbewerb beim Kampf um den Einzug in die Runde der letzten acht Mannschaften sind an höherklassigen Teams noch Regionalligist Bahlinger SC und Oberliga-Aufsteiger SV Oberachern. Aus der Region sind weiter der FC Bad Dürrheim und der FV Tennenbronn noch dabei.

Startdebüt. Gegen den SSV Ulm absolvierte Dragan Ovuka, der für Frederick Bruno ins Team rutschte, seine erste Saisonpartie über 90 Minuten. Zuvor hatte sich der Stammspieler der vergangenen Saison – nachdem er aufgrund seines Urlaubs während der Vorbereitungsphase teilweise gefehlt hatte – erst wieder hinten anstellen müssen. "Ich glaube, ich war nicht schlecht. Bis auf zwei, drei Fehlpässe habe aber keinen Zweikampf verloren", beurteilte Ovuka seine eigene Leistung. Für ihn war gegen Ulm mehr als das Remis möglich gewesen. "Bis zur 30. Minute spielen wir die an die Wand, dann kommen die zwei Mal vor unser Tor – und es steht 2:2. Da haben wir uns dumm angestellt und unseren Vorsprung hergeschenkt", so der Abwehrspieler. Allerdings können man – insgesamt betrachtet – auf der Leistung aufbauen. "Für mich selbst war es wichtig, 90 Minuten zu spielen", hob Ovuka hervor.

Ersatzbank. Beim SSV Ulm blieb am vergangenen Samstag die Ersatzbank leer. Aufgrund der sengenden Sonne griff der Ulmer Trainer Stephan Baierl zu einer unorthodoxen Maßnahme. Er schickte seine Ersatzspieler auf die Stehränge. Dort hockten sie hinter dem Tor im Schatten und verfolgten das Geschehen auf dem grünen Rasen aus ungewohnter Perspektive. Auch beim FC 08 Villingen hat sich seit Saisonbeginn in Sachen Ersatzbank etwas getan. Die Nullachter haben ihre Position nach fünf Jahren gewechselt. Von der Haupttribüne aus wird jetzt auf der linken Seite Platz genommen.

Kumpels. 08-Coach Lothar Mattner und Ulms Trainer Stephan Baierl kennen sich aus dem Lehrstab des Württembergischen Fußball-Verbandes (WFV) ziemlich gut. Gefreut hatte es Lothar Mattner, dass er von Stephan Baierl im Vorfeld der Begegnung als "alter Fuchs" bezeichnet worden war. "Mit dem Fuchs kann ich mich ja noch anfreunden, aber das dem ›alter‹ gefiel mir nicht so. Ich wollte mit unserem Spiel aber dem Fuchs gerecht werden", erklärte Mattner scherzhaft dazu.

Friedlich. Es war wie zuletzt immer: Zum einen werden die Ulmer bei ihren Auftritten im ebm-papst-Stadion lediglich von einer überschaubaren Anzahl von Fans begleitet. Zum anderen bleiben sie bei diesen Duellen stets friedlich. So machten die etwa 40 Anhänger der "Spatzen" in ihrem Bereich den Ordnungskräften keine Probleme.