Viele Jahre bleibt das Maltalent von Evelyne Fuchs unentdeckt, ehe eine Zufallsbegegnung die Wende einleitet. Jetzt zeigt sie es im Café Bohne. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Evelyne Fuchs’ Bilder belehren Betrachter heute eines Besseren

Von Lothar Herzog

Schramberg/Sulgen (lh). Wenn frühere Lehrer des Schulfachs "Bildhaftes Gestalten" von Evelyne Fuchs aus Sulgen heute im Café "Bohne" in der oberen Fußgängerzone der Talstadt einkehren würden, dürften sie sich verwundert die Augen reiben. Seit Mitte August zieren bunte Bilder von ihr die Wände.

Die kleine Ausstellung mit dem Titel "Mich zeigen" dauert noch bis Mitte Oktober. Durch eine Zufalls-Begegnung in der Waldorfschule in Balingen im Jahr 1998 entdeckte die damals 40-Jährige die Aquarellmalerei. Im Lauf der Zeit kristallisierte sich die Pastellkreide als ihr bevorzugtes Medium heraus. In experimentellen Phasen beschäftigte sich die Hobbymalerin mit Form, Farbnuancen, verschiedenen Materialien und anderen Aspekten des Ausdrucks.

Viele der ausgestellten Bilder sind ihren Angaben zufolge während eines Reha-Aufenthalts entstanden und Ausdruck der damaligen emotionalen Empfindlichkeit. Letzteres ist ihre Grundmotivation für ihr künstlerisches Wirken. Figürliches und konkretes Malen wie Landschaften und Personen sind nicht ihre Intention.

Dies sei auch der Grund, weshalb ihre bildnerischen Fähigkeiten während der Schulzeit unter thematischen Vorgaben nicht zur Entfaltung gekommen seien. Immer wieder sei ihr von Lehrern gesagt worden, dass sie nicht malen könne, was sie auch viele Jahre geglaubt habe, wie sie gegenüber dem Schwarzwälder Bote einräumt.

Dabei wurde der in Stetten am kalten Markt aufgewachsenen Malerin eine künstlerische Ader in die Wiege gelegt: Ihr Vater stellt Skulpturen aus Speckstein her, ihre Mutter Töpfereien und Seidenmalerei. Weil immer wieder Besucher bei ihr zu Hause ihre Bilder bewunderten und angespornt durch ihren Mann, wagte sich die seit fünf Jahren im Stadtteil Sulgen wohnende vierfache Mutter, erstmals ihre Werke einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen. Dabei soll es jedoch nicht bleiben. Bereits jetzt reift die Idee für eine weitere Ausstellung.