Hallenbad: Stadtwerke legen Erfahrungsbericht vor / Änderungen bei Eintrittspreisen könnten anstehen

Ein zweiter ausführlicher Erfahrungsbericht der Stadtwerke zur Nutzung des Sulgener Hallenbades gibt Einblick in genaue Besucherzahlen, Durchschnittspreise, Einnahmen und Besucherstoßzeiten. Nach dieser Auswertung könnten sich unter anderem die Eintrittspreise ändern.

Schramberg-Sulgen. Wie viele Besucher kommen ins "badschnass"? Wie lange bleiben sie und an welchen Tagen möchten besonders viele Menschen eine Runde schwimmen? Diese und andere Fragen beantwortet der Erfahrungsbericht der Stadtwerke nun. Eine gute Nachricht gibt es gleich vorweg: Die aktuelle Kostenberechnung liegt mit 7,35 Millionen Euro im Rahmen der veranschlagten Gesamtkosten von 7,8 Millionen Euro. Da nur noch eine Schlussrechnung aussteht, ist davon auszugehen, dass es keine größeren Veränderungen mehr geben wird.

Ein weiterer Aspekt der Auswertung betrifft die Besucherzahlen. Im ersten vollen Betriebsjahr seit der Eröffnung wurden 116 934 Besucher gezählt, wovon 21,6 Prozent auf Schulen und Vereine entfielen. Monatlich machen das circa 8000 bis 10 000 Besucher. Davon gibt es in der Freibadsaison natürlich Abweichungen.

Pro Tag bewegen sich die Besucherzahlen auf einem Niveau zwischen 225 und 350 Besuchern, wobei 65 Prozent der Gesamteinnahmen auf Erwachsene zurück gehen. Montags nutzen vor allem Schulen und Vereine das Bad, Sonntags kommen die meisten privaten Besucher. Berücksichtigt man die Gesamtbesucherzahl aus Privatpersonen, Vereinen und Schulen, ist der Mittwoch der stärkste Tag.

Besonders viel los ist morgens zwischen 9 und 10 Uhr und nachmittags zwischen 14 und 15 Uhr, wobei sich die meisten Badegäste ein bis drei Stunden im Hallenbad aufhalten.

Rentner kommen am aünstigsten weg

Rund zwölf Prozent der Einnahmen des "badschnass" entfallen auf Rentner, die gleichzeitig mit 1,78 Euro den niedrigsten Durchschnittspreis bezahlen. Dieses Ergebnis lässt sich darauf zurückführen, dass Rentner, prozentual gesehen, am häufigsten das Frühschwimmer-Angebot in Anspruch nehmen können.

Betritt man das Bad bis eineinhalb Stunden nach der Öffnung, zahlt man nur die Hälfte des Eintritts. Das macht sich auf Dauer bezahlt für die älteren Besucher, denn sie zahlen durchschnittlich sogar weniger Eintritt als die Ermäßigten. Hier liegen die Durchschnittspreise nämlich bei 1,89 Euro. Darauf folgt ein durchschnittlicher Eintrittspreis pro Person von 2,20 Euro bei Nutzung einer Familienkarte – 2,98 Euro für Jahreskarteninhaber und durchschnittlich 3,55 für Erwachsene. 95 Prozent der verkauften Karten sind dabei Einzelkarten, was weder dem Umweltschutz noch dem Badbetreiber zu Gute komme. Denn die Einwegkarten landen nach einmaliger Verwendung im Müll. Zusätzlich mache die Belastung durch den häufigen Druck den Kartenautomaten störanfälliger, so Stadtwerkechef Kälble.

Stadtwerke wollen Konzept überarbeiten

Hier möchten die Stadtwerke in Zukunft ansetzen: Mit Rabatten sollen Mehrfachkarten für den Kunden attraktiver werden, damit weniger Kunden zur Einzelkarte greifen.

Auch das Modell der Jahreskarte soll überdacht werden, denn diese seienfür den Badbetreiber sehr schwer zu kalkulieren. Die Anzahl der Nutzungen schwanke extrem: Ein Jahreskartenbesitzer habe das Bad nur sieben Mal im vergangenen Jahr genutzt, andere dagegen bis zu 224 Mal. Die durchschnittliche Ersparnis gegenüber Einzeleintritten beträgt dabei rund 25 Prozent.

Neben einer möglichen Abschaffung der Jahreskarte werden vielleicht auch die Preise erhöht. Wird eine rabattierte Mehrfachkarte eingeführt, soll es für Rentner keinen extra vergünstigten Tarif mehr geben. Ebenso zur Diskussion steht eine Abschaffung des Früh- und Spättarifs. Die grundsätzliche Eintrittspreisstruktur soll aber erhalten werden, bis auf die Änderung mit der Einführung einer rabattierten Mehrfachkarte.

Die Stadtwerke wollen mögliche Änderungen nun überdenken und ein überarbeitetes Konzept vorstellen.