Foto: Johannes Fritsche

Zahlreiche Zuschauer wollen Gruppen sehen. Auch Wagenbauer aus Seedorf, Herrenzimmern und Irslingen machen mit.

Schramberg-Waldmössingen - Tolles Wetter und viel Spaß hatten Kleidlesträger, Gruppen und Zuschauer gestern beim großen Umzug in Waldmössingen.

19 Gruppen mit fantasievoll kostümierten Narren zogen am Fasnetssonntag die Seedorfer Straße hinunter, bogen dann in die Vorstadtstraße ein zum Ziel Kastellhalle in der Weiherwasenstraße, wo später gefeierte wurde. Dicht gedrängt standen die Zuschauer auf den Gehwegen und an den Straßenrändern, viele waren auch aus den Nachbargemeinden gekommen. Sie brauchten nicht zu darben, gastfreundliche Waldmössinger hatten entlang der Route des Zugs kleine, teils überdachte Stände aufgebaut, wo es was zu trinken gab, die Gasthäuser hatten geöffnet. Alle hatten gute Laune, Fasnetsaktivisten wie große und kleine Zuschauer. Selbst ein zugereister Berliner war angetan. "Ja, die Gruppen geben sich jedes Jahr richtig Mühe", sagte Narrenzunftmeister Manuel Häring.

Büttel, Mädchentanzgruppe, Elferräte und Musikkapelle Waldmössingen machten den Anfang, dahinter die Waldmössinger Traditionsfasnetskleidle Schantle, Hansel und Jockele. Sie brachten das Publikum in die richtige fastnachtliche Hochstimmung für das danach Kommende. Zuerst die bunten Bären ("Bärenstark"), Jugendliche des Jahrgangs 2004. Danach eine Gruppe Waldmössinger Paare, die ganz in gelb freigebig "Sinalco" austeilten. Gefolgt von der "Doping Kontrolle" der "Närrischen 7". Dann die toll ausstaffierten "Vogelscheuchen" des Sportvereins Waldmössingen und die zwei laufenden "Hot Dogs Scholz und Weigle".

Einen Hauch Insel Mainau mit ihren Blumen schufen dann die "Hühner" von der Narrenzunft. Gefolgt von den Elferfrauen als "Hawaii Surfer" mit sexy Rastalocken und orangfarbenen Surfbrettern. Ihnen folgten klassische Schwarzwaldmädle mit rotem Bollenhut (Gruppe "Exballett"). Nach diesen farbenfrohen Gruppen durfte es mit den "Schlierbachhexen" und dem mobilen Klo-Wagen ("Webs+Co") zweier Narrenzunftherren etwas derber werden. Darauf kamen die Waldmössinger "Cool Runnings", die Zuschauer überredeten, in ihren Bob zu steigen, den sie dann tatsächlich mit Schwung in die Seedorfer Straße schossen.

Jetzt kamen die Wagen: Die Waldmössinger "Weiherwasenhasen", eine junge Wagenbauergruppe, und die "Arche Noah" der "Kastellrömer-Spatzen", die "eher so Mitte Zwanzigjährigen", wie Zunftmeister Häring erklärt. Dahinter folgten die netten "Moorhühner" der "Heimbachquellfüchse" und die "Eschachhaie" im blumigen bunten "Power-flower"-Stil, beide aus Seedorf. Von dort waren auch die "Pink Panthers", die diesmal als Trapper in Alaska den einen oder anderen Bären am Straßenrand malträtierten.

Schließlich folgten noch der "Fasnetswaga Irslingen" und die "Schlossgeister Seedorf" mit sympathischer Besatzung, die die Zuschauer mit Pinkfarben verschönerten. Den Abschluss des schönen Fasnetsumzugs machte der "Schuh des Manitu" aus Herrenzimmern.

Auch Schwabo-Urgestein Artur Albrecht (Spitzname "De Presse") ließ es sich unter den Zuschauern nicht nehmen, einige Fotos zu machen. Führte doch der Zug direkt an seinem Haus vorbei.