Verwaltungsgemeinschaft: Gemeinderat beschäftigt sich mit neunter Änderung

Schramberg (sw). Mit dem gemeinsamen Flächennutzungsplan der Verwaltungsgemeinschaft für Schramberg beschäftigte sich nicht nur der Ausschuss für Umwelt und Technik vergangene Woche, sondern erneut der Gemeinderat in seiner gestrigen Sitzung.

Dabei geht es unter anderem auch um die Ausweisung von Flächen für zwei Friedwälder, aber auch für ein Sondergebiet für ein Human- und Tierkrematorium im Hirtenwald. Auch für das Krankenhausgelände wird ein "Sondergebiet Beherbergung ehemaliges Krankenhausgelände" ausgewiesen.

In der Sitzung am Donnerstag geht es um die zusammenfassende Darstellung der eingegangenen Anregungen, die im Zuge der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange sowie im Zuge der frühzeitigen Bürgerbeteiligung vorgebracht wurden.

Dazu gehört beispielsweise der Hinweis des Regierungspräsidiums, dass die geplanten Parkplätze der Stiftung St. Franziskus auf einer Vorrangflur für Bodenerhaltung und Landwirtschaft entstehen sollen und deswegen eine zusätzliche Begründung erforderlich wird, diese dort auszuweisen. Hier sieht die Verwaltung die Notwendigkeit der Ausweisung, weil die benachbarte Fläche bereits für bauliche Zwecke reserviert ist und die Zahl der Stiftungsmitarbeiter weiter steigen werde.

Hinsichtlich der Entwicklungsfläche in Waldmössingen äußern Bürger Bedenken, da dort Kröten, Fledermäuse und Eulen leben, ein 450 Jahre alter denkmalgeschützter Bauernhof im frei zugänglichen Dachstuhl das Niederlassen vieler Arten ermöglicht und auch Streuobstwiesen bestehen. Ein Näherrücken der Wohnbebauung würde dieses einmalige und reichhaltige Biotop in der Ortsmitte "mit Sicherheit zerstören" wird befürchtet.

Hierzu stellen Verwaltung und Planungsbüro fest, dass eine Nachverdichtung innerörtlicher Freiflächen angestrebt sei, um Außenbereichsgebiete zu schonen. Naturschutzrechtliche Belange seien allerdings zu prüfen. Die Neuausweisung einer landwirtschaftlichen Schuppen-Kolonie im Stadtteil soll anhand einer Interessenliste nochmals überprüft werden.

Angeregt wird vom Regierungspräsidium, dass der neue Parkplatz unterhalb der Falkensteiner Kapelle für den Friedwald wassergebunden ausgeführt werden soll, damit dort lebende Mehlschwalben weiterhin Nistmaterial finden können.

Für eine Waldkindergartenfläche am Sonnenberg muss noch ein Antrag auf Waldumwandlung für die benötigte Fläche gestellt werden, stellt das Regierungspräsidium fest. Beim Sondergebiet Beherbergung im Park der Zeiten weist die Behörde darauf hin, dass es nicht zu unzumutbaren Immissionskonflikten mit der nördlich befindlichen Wohnbebauung kommen dürfe.

Bei der Erweiterung des Gewerbegebiets Oberreute weist die Behörde darauf hin, die bestehenden Wasserschutzverordnungen zu beachten, um die Wasservorkommen zu sichern. Ähnliches gilt auch für einen öffentlichen Parkplatz im Bereich Lienberg III.