Ein nachdenklicher Klaus Andreae hört die Aussagen von Christian Herwatz und Paul-Dieter Auer bei Marktplatz Kirche. Foto: Ziechaus Foto: Schwarzwälder-Bote

Marktplatz: "Wo finde ich Gott?" / Ökumenisches Bildungsforum vor neuer Herausforderung der Zeit

In der Reihe „Herausforderungen unserer Zeit“ kündigte Marktplatz Kirche einen Gesprächsabend an im evangelischen Gemeindehaus in Tennenbronn an.

Schramberg-Tennenbronn. Zur Herausforderung des Abends wurde das Zuhören beim Referenten Christian Herwatz, der im wahrsten Sinne des Wortes „in den Bart nuschelte“. Der Jesuiten-Pater hatte zwar ein Mikrofon in der Hand, aber das nützte nicht viel, weil er es ständig unter seinen Rauschebart hielt.

Wer dennoch einiges der Episoden verstehen konnte, erhielt nur eine verschwommene Antwort auf das Thema "Ich suche Gott – wo finde ich den?" Herwatz behauptete mit vielen Episoden, Gott auf der Straße gefunden zu haben, nicht "in einem abgeschlossenen Tabernakel".

Keine Antwort auf die Frage ist seine pauschale Behauptung "Gott ist eh’ da", denn das gilt nur für diejenigen, die daran glauben.

Gesprächspartner Pfarrer Paul-Dieter Auer wurde schon etwas genauer mit seiner Empfindung, Gott werde spürbar bei Lebenswenden: Bei Geburt, Taufe, Firmung, Liebe, Alter, Krankheit und Tod "greift Gott in das Leben ein". Außerdem habe man Sonntag für Sonntag die Chance Gott zu begegnen, "wenn er das Brot bricht".

Gott sei nicht verantwortlich für Kriege und Morde, denn er habe "die Menschen als Freie geschaffen"; außerdem sei die Welt noch nicht fertig, die Entwicklung laufe weiter, setzte er eine Hoffnung auf bessere Zeiten.

Inspiration vermisst

Ein Fehler der Kirche sei es, wenn Waffen gesegnet werden, aber das geschehe heute nicht mehr, behauptete der Pfarrer angesichts vieler Kriege mit meist religiösem Hintergrund und Militärseelsorgern.

Die erhofften "inspirierenden Diskussionen" dürfte auch Marktplatz-Moderator Klaus Andreae vermisst haben, wie einige Besucher, die vor dem Gemeindehaus feststellten, "ich wäre besser Daheim geblieben".