Frauen beschäftigen sich mit Luftreinhalteplan. Plakette allein macht nicht umweltfreundlich.

Schramberg - Die Einführung einer Umweltzone ist eine Maßgabe des Regierungspräsidiums Freiburg, um den zu hohen Stickoxidgehalt in der Schramberger Talstadt zu reduzieren. Zu den Belastungen entlang der Bundesstraße 462 gehören jedoch auch Lärm, andere Schadstoffe und Schmutz.

Unter vielen Aspekten diskutierten die Frauen des Städtischen Beirats die möglichen Auswirkungen der Einführung einer Umweltzone: Die auf den ersten Blick positive Maßnahme beinhalte, bei näherer Betrachtung, einige kritische Begleiterscheinungen. Die Umweltplakette sage nur etwas aus, über den Feinstaubausstoß eines Wagens, nicht erfasst werde die Belastung durch Kohlendioxid. Autos mit Plakette seien also nicht unbedingt umweltfreundlicher.

Die Einführung einer Umweltzone würde für Autos ohne Plakette bedeuten, dass man zur Umfahrung dieses Teilstückes der Bundesstraße 462 längere Wege über andere Ortschaften wählen müsste. Für Betriebe in Schramberg ergäbe sich eine erschwerte Zulieferung. Tagestouristen könnten von einem Besuch abgehalten werden, daraus resultiere eine Gefährdung von Arbeitsplätzen. Die Umweltzone könnte Schramberg folglich wirtschaftlich schaden, wäre keine echter Umweltschutz, sondern nur eine Verlagerung auf andere Strecken.

Der Frauenbeirat plädierte deshalb für die Prüfung anderer Möglichkeiten zur Reduzierung des Stickstogffgehaltes (andere Ampeltaktung, Öffnung von Flächen zur bessseren Durchlüftung der Talstadt, Ausbau des ÖPNV) und sah längerfristig nur in der Talstadtumfahrung eine nachhaltige Lösung des Problems.