Bei diesem Wasserrohr-Reparatur-Loch war wegen des Tauwetters zwangsläufig schon Gefahr im Verzug. Foto: Wegner

Flickwerk auf Dauer keine Lösung mehr. Autobürgers Geduld auf harte Probe gestellt.

Schramberg - Es geziemt sich nicht unbedingt, vor dem Fest der Freude noch Öl ins Feuer des weihnachtlichen Friedens zu gießen. Doch das Wetter hat leider nicht mitgespielt, damit Väterchen Frost sein weißes Mäntelchen des Schweigens weiterhin genüsslich darüber ausbreiten konnte. Es herrscht Tauwetter, und zwar massiv. Und damit lässt sich der Fortschritt des Problems weder aufhalten, noch auf ein günstigeres Datum verschieben.

Autofahrende Bürger aufgepasst: Die Rede ist vom zunehmenden Zerfallsprozess einiger Hauptverkehrswege des Landes namens Schiller- und Oberndorfer Straße. Aus abgenutzten Fahrbahnen und maroden Untergründen platzen die Frostbeulen auf, der löchrige Belag löst sich in seine Bestandteile auf und spuckt seine Materialbrösel in die Umgebung. Zugegeben, die innerörtliche Landesstraße 175 hat vielleicht nicht ganz die Chance im Wettbewerb um Baden-Württembergs schlechteste Straße zum Top-Scorer zu werden, ihr Zustand wirkt aber trotzdem immer bedenklicher.

Gestern wurden sogar zeitnah die ersten tiefen Schlaglöcher entlang der Strecke provisorisch mit Kaltasphalt geflickt, bevor ein rollender Verkehrsteilnehmer gar Achs- bruch erleidet oder sich ein Fußgänger beim Übertritt den Knöchel verstaucht.

Einen unfreiwilligen Beitrag zum nervigen Geholper haben dieser Tage auch die Schramberger Stadtwerke in der Schillerstraße geleistet, weil sie einen frostbedingten Wasserrohrbruch zu beseitigen hatten. Und da sich eine solche Baugrube bei der gegebenen Kälte nicht einfach "zuteeren" lässt, musste provisorisch gepflastert werden. Sobald sich das überflüssige Wasser aus der Baugrube verflüchtigt hatte, hielt auch die Abdeckung der Belastung nicht mehr stand. Das Füllmaterial sackte dermaßen in sich zusammen, dass über kurz oder lang womöglich ein Kleinwagen locker darin untergegangen wäre.

Die Kosmetik an der vernarbten Fahrbahn wird allerdings kaum von langer Dauer sein. Denn die nächste Frostperiode kommt bestimmt, und so werden gleich neben den aktuellen Flickenteppichen die schon absehbaren neuen Wunden aufplatzen. Es führt kein Weg mehr daran vorbei, die Landesstraße 175 durch Schramberg hat eine grundlegende Sanierung bitter nötig. Die Autofahrer, die beim Transit durch die Stadt immer wieder rabiat durchgeschüttelt werden, aber auch die Anwohner, die vor allem das Lkw-Geschepper fast Tag und Nacht erdulden müssen, werden zuversichtlich der nächsten Bürgerversammlung im Februar 2011 entgegenblicken.

Denn bis zu diesem Datum, so hat es die Stadtverwaltung angekündigt, will sie mit Neuigkeiten zum Ausbau einiger Verkehrswege, also auch der Landesstraße 175, aufwarten. Doch gemach, vorerst handelt es sich dabei wohl nur um den Ausbau der oberen Berneckstraße stadtauswärts.