Im Pfarrhof Sulgen liefert Gerhard Kienzler die Fakten zur Windkraft im Schwarzwald. Foto: Ziechaus Foto: Schwarzwälder-Bote

Energie: Windkraft im Schwarzwald

Antworten erhofften sich die Zuhörer beim Info-Abend der Kolpingfamilie Sulgen auf die Frage "Ist Windkraft im Schwarzwald sinnvoll?"

Schramberg-Sulgen. Mit "Fakten, Fakten, Fakten" lieferten die Planer der Windkraft Schonach (WKS) Daten, mit denen sich jeder der gespannt lauschenden Zuhörer im Pfarrhof seine Fragen beantworten konnte. Seit 1996 beschäftigt sich Geschäftsführer Gerhard Kienzler mit der Entwicklung von Windenergieprojekten, zunächst im Schwarzwald mit ersten Anlagen in Schonach, danach in Frankreich.

Als erstes Projekt in Kooperation mit E-Werk Mittelbaden wurden im Jahr 2016 sechs Anlagen auf der Prechtaler Schanze über Gutach in Betrieb genommen. Als aktuelles Projekt plant WKS vier Anlagen auf der Falkenhöhe in Hornberg, Lauterbach und Tennenbronn. Auf Höhen mit einer häufigen Windgeschwindigkeit von etwa 6,2 Metern in der Sekunde lohne sich der Bau von Windkraftanlagen.

Allerdings müssten die Anlagen „über den Wald hinauswachsen“, so dass inzwischen eine Gesamthöhe von 217 Metern erreicht werde, bei einem Rotordurchmesser von 132 Metern. Damit sei man schon nahe an der Grenze zur Wirtschaftlichkeit für den Bau von Windkraftanlagen. Die zuletzt gebaute höhere Anlage am Brogenwald in Tennenbronn ragt 198 Meter in den Himmel. Mit der Jahresproduktion einer Anlage auf der Falkenhöhe von 32 Millionen Kilowattstunden könnten rund 8000 Vier-Personen-Haushalte versorgt werden.

An zwei der Anlagen könnten sich Bürger beteiligen, bei zwei weiteren ist ein Verbund von Stadtwerken aus der Region vorgesehen. Der Bauantrag für die Anlagen sei aktualisiert und mit allen notwendigen Gutachten eingereicht; im günstigsten Fall könnten im November die Pläne öffentlich ausgelegt und eine Baugenehmigung im nächsten Frühjahr erteilt werden, hoffte Gerhard Kienzler.

Natürlich werde man das Projekt den Bürgern in den Gemeinden vorstellen, sobald alle Daten für eine Beurteilung vorliegen. Über erneuerbare Energien und über Nachhaltigkeit habe man viel erfahren, dankte Reinhold Seckinger.

Der Vorsitzende der Kolpingfamilie lud dazu ein, den Windpark auf der Prechtaler Schanze bei einer Wanderung am Sonntag, 8. Oktober, mit Treffpunkt um 10 Uhr im Pfarrhof Sulgen zu besichtigen .