Fritz Wöhrle bei seinem Bildervortrag über die Tennenbronner "Krone".Foto: Ziechaus Foto: Schwarzwälder-Bote

Fritz Wöhrle berichtet aus der Geschichte der "Krone" / Von "Sprudler Manne" und Rumba

Schramberg-Tennenbronn (czh). In einer ersten Ansicht vom Dorf Tennenbronn um 1888 zeigte Fritz Wöhrle die zentrale Lage der Gastwirtschaft Krone.

Er hatte neben Bildern aus privaten Sammlungen auch Baupläne vom Neubau der Brauerei 1893 gefunden. Ihr Mauerwerk hielt beim Dorfbrand im Juli 1901 den Flammen stand, während das 1775 erbaute Gasthaus zerstört wurde. Aber schon fünf Monate später, am 26. Dezember 1901 wurde die neue "Krone" im Jugendstil wieder eröffnet und 1905 auch noch der Tanzsaal. Große Feste und Hochzeiten wurden hier gefeiert und meist mit einem Foto der Festgesellschaft auf den Treppen-Stufen zum Gastraum dokumentiert. Mit dem Tod des Wirts und Brauers Eugen Haas 1937 endete die Brautradition in der Krone und Schraivogel aus Schramberg lieferte das Bier. Mit den Töchtern wurde die Krone zu einem "Drei-Frauen-Haus", in dem Hochzeiten, Theateraufführungen (1942 Schillers Jungfrau von Orleans), Feuerwehr- und Vereinsfeste gefeiert wurden.

Ein Foto mit einer "feinen Gesellschaft" erkannte Fritz Grießhaber im Publikum als die Festdamen und -führer bei dem Musikfest der Harmonie im Jahr 1949. Frieda Haas hatte 1937 den Metzgermeister Fritz Schmid aus Schramberg geheiratet; ihrem Sohn Helmut fiel als einzigem Erben Ende der 60er-Jahre der gesamte Besitz zu. Bekannt waren auch "Kronewirt Fritz" Weisser und seine Frau Mina, die seit 1956 die Wirtschaft führten. Aus dem eigenen großen Garten kamen Salat und Gemüse, aus dem Stall die Schweine für die "Metzgersupp" und im Saal wurden Walzer und Rumba bei den Tanzkursen geübt. Mit den Tanzschulfotos wurde es lebhaft im Saal, denn da erkannten sich viele wieder oder auch ihre Eltern. Nach dem Tod von Friedrich Weisser 1979 begann die Ära der Pächter, darunter Koch Jochen Maier-Juranek von 1987 bis 1995. Die folgende Zeit der Pizzeria endete im Jahr der Jahrtausendwende abrupt mit der sensationellen Verhaftung der italienischen Pächter. Seit 2002 steht die Krone leer; nur zur Fasnet kommentierte anfangs "Sprudler Manne" aus dem Erker mit den bunten Glasfenstern den Umzug. Die Ausstellung im Heimathaus "Unser Gasthaus Krone" ist an allen Sonntagen im März von 14 bis 17 Uhr zu sehen. Jeweils um 15 Uhr bieten Fritz Wöhrle und Alfred Kunz eine Kurzfassung ihres Vortrags.