Orgelwettbewerb: Videoproduktion mit einer Kamera-Drohne / Für Preisverleihung und Preisträgerkonzert

Von Johannes Fritsche

Für die Gestaltung der Preisverleihung und des Abschlusskonzerts des internationalen Orgelwettbewerbs wurde der Innenraum von St. Maria in völlig neuen Perspektiven gefilmt.

Schramberg. Wer am vergangenen Freitagnachmittag in die Stadtkirche zur persönlichen Andacht oder Besichtigung wollte, stand für einige Stunden vor verschlossenen Türen. Gleichzeitig tönten aus dem Kirchenraum Geräusche, die entfernt an das Dröhnen eines startenden Hubschraubers erinnerten.

Keine falsche Assoziation. Tatsächlich machte Heinz Ruess, Inhaber der Schramberger Videofactory, mit Hilfe einer Kamera-Drohne für den Orgelwettbewerb Filmaufnahmen vom Kirchenschiff und von der Walcker-Orgel.

Am Sonntag, 12. Juni, werden in St. Maria die Preisverleihung und das Preisträgerkonzert stattfinden. Auf eine große Leinwand vor dem Kreuz im Altarraum werden dann Videos über die Jury, Eberhard Friedrich Walcker und seine Orgel projiziert, vor allem aber auch die drei Preisträger, wenn sie im Abschlusskonzert ihre Stücke spielen. "So kann das Publikum in der Kirche sie nicht nur hören, sondern auch sehen", erläutert Ruess. Die am Freitag aufgenommenen Videosequenzen werden zu Beginn eingespielt, wenn das Publikum eintrifft. "Mit der Drohne werden Perspektiven vom Raum und der Orgel aus der Vogelperspektive möglich, die man sonst nie sehen könnte", erklärt Ruess. Die gesamte mediale Ausstattung des Events, auch die Live-Videos der Preisträger, Ton und Licht, organisieren Ruess und sein Team im Auftrag der Veranstalter.

Bei den Videoaufnahmen am Freitag kam eine 7,5 Kilo schwere Drohne mit acht Rotoren (Oktokopter) zum Einsatz, ein Eigenbau von Christian Hammer aus Hornberg. Sie kann bis zu zehn Kilo schleppen, genug für die angehängte Kamera.

Für acht bis 20 Minuten Flug reichen die Batterien. Beim Einsatz in Gebäuden werden aber die Luftsäulen der Rotoren von den Wänden reflektiert, was die Steuerung erschwert. Das verlangt Können und Erfahrung. Deshalb steuerte Christian Hammer die Drohne selbst, und die Kirche war sicherheitshalber für Besucher kurzzeitig nicht zugänglich.