Links: Edle Steine sind immer eine Freude. Rechts: Fritz Wöhrle erklärt den Schichtverlauf. Oben: Die Sandsteinauflage mit Bewuchs auf dem Steinbruch im Tennenbronner Ramstein. Fotos: Ziechaus Foto: Schwarzwälder-Bote

Geologie: Fritz Wöhrle zeigt Fundstücke

Viele seltene Funde aus der "Kruste, auf der wir leben" hatte Fritz Wöhrle bei seinem Vortrag über die "Geologie unserer Heimat" im katholischen Pfarrsaal ausgebreitet.

Schramberg-Tennenbronn. Das Thema breitete er mit vielen Bildern vor einem gespannt lauschenden Publikum aus, vom Urknall bis zu den Gesteinen im Schiltach- und im Bernecktal. Im südwestdeutschen Schichtstufenland vom Oberrheingraben bis zu den Alpen tritt der gesamte geologische und erdgeschichtliche Aufbau des Landes an die Oberfläche. Durch den Einbruch des Oberrheingrabens vor etwa 50 Millionen Jahren haben sich links der Vogesen und rechts der Schwarzwald aufgetürmt. Durch Verwerfungen treten die Schichten der Erdkruste in einem 45-Grad-Winkel schräg an die Oberfläche: Gneise und Granite im Bereich Triberg bis Wolfach werden durch sedimentäres Rotliegendes an der Schiltach in der Berneck abgelöst und weiter östlich durch Muschelkalk und Keuper.

Das Tunnelportal in Schramberg und der Rausteinsportplatz liegen im Rotliegenden, der Rappenfelsen im Granit mit Eiseneinlagerungen. Auch im Steinbruch am Ramstein wird Granit gebrochen, der mit einer Sandsteinauflage an der Oberkante bedeckt ist. Auf der Quellhöhe zwischen den Schichten liegen die Stollen aus denen die Höfe früher ihr Wasser bezogen, teilweise bis heute. Aus Granit ist die Wand der Teufelsküche und bei der Forellenstube war der Inkakopf, der dem Straßenbau in den sechziger Jahren zum Opfer fiel. Fritz Wöhrle verwies auf das Loch am Schlossfelsen und Schürfspuren, die beim Eisenabbau entstanden. Viele Fragen, die er als Junge gestellt hatte, kann er sich heute selbst beantworten, weil er gegraben, gehämmert und an der Kruste gekratzt hat. Gesteinen an der Schiltach und in der Berneck von der Lehenwies in Tennenbronn bis zum Rappenfelsen in Schramberg habe er mit Forscherdrang ihre Geheimnisse entlockt und sie jetzt in seinem Vortrag erklärt, hob Robert Hermann von der Gruppe Tennenbronner Heimathaus hervor. Dort werde er am Sonntag von 14 bis 17 seine Steinsammlung zeigen und mit Teilen seines Vortrags erklären.