Politik: Carmen Spiegelhalder-Schäfer beim Meinungsaustausch der Freien Wähler zur Wiedereinführung

Schramberg/Heidelberg. Die Landesvereinigung der Freien Wähler Baden-Württemberg und der Direktkandidat der Freien Wähler im Wahlkreis 274 Heidelberg, Bernd Barutta, hatten die Repräsentanten der Initiative "G9-Jetzt! BW" zu einem Meinungsaustausch über die Wiedereinführung des G9 in Baden-Württemberg eingeladen.

Als Referenten konnten die Freien Wähler Fachleute aus verschiedenen Bundesländern gewinnen, die über ihr Ringen zugunsten des G9 berichteten. Michael Schwägerl, Vorsitzender des Philologenverbandes in Bayern sowie die Vertreter der Elterninitiativen aus Nordrhein-Westfalen und Hessen, Marcus Hohenstein und Andreas Bartels, boten einen Einblick in ihre Arbeit. Komplettiert wurde das Quartett durch Bernd Saur, Chef der Philologen in Baden-Württemberg.

Wahl fällt eindeutig aus

Von den Freien Wählern war auch die Direktkandidatin aus dem Wahlkreis 285 Rottweil, Carmen Spiegelhalder-Schäfer aus Schramberg, anwesend. "Ich bin eine klare Befürworterin des G9. Das Turbo-Abitur mit seinem gedrängten Stundenplan fördert nicht die Entwicklung der großen Mehrheit der Schüler", sagte Spiegelhalder-Schäfer. Einhelliger Tenor der Referate: Die Initiative braucht einen langen Atem, muss die verantwortlichen Politiker immer wieder mit ihren Forderungen konfrontieren und darf sich nicht entmutigen lassen. Denn die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Überall dort, wo die Eltern die Chance haben, ihre Kinder auf ein G9 Gymnasium zu schicken, wählen bis zu 90 Prozent diesen Weg zum Abitur, statt sich für das G8 zu entscheiden.

Die größte Hürde, Politiker zum Umdenken zu bewegen, sei ihre fehlende Bereitschaft, eine falsche Entscheidung der Vergangenheit einzugestehen, erläuterte Michael Schwägerl. Und Bernd Saur stellte fest, diese Uneinsichtigkeit sei vorhanden, obwohl sich zeige, dass es viele pädagogische Grüne dafür gebe, den Schülerinnen und Schülern neun statt acht Jahre bis zur Reifeprüfung zu geben. Am Ende, so das Fazit werde sich aber auch der Elternwille in Baden-Württemberg durchsetzen.

Bei aller Einigkeit über das Ziel gab es differenzierte Herangehensweisen im Detail. Zu unterschiedlich sei die Schullandschaft in den einzelnen Bundesländern. Während Bayern den kompromisslosen Weg zum G9 gegangen ist, sah Andreas Bartels ein Nebeneinander von G8 und G9 als Option, wohl wissend, dass die hohen Anmeldezahlen für das G9 am Ende dem G8 in der Praxis keine Bedeutung mehr geben werden.

Klaus Wirthwein, Landesvorsitzender der Freien Wähler und Direktkandidat im Wahlkreis 294 Ravensburg, verdeutlichte, dass die Debatte die Richtigkeit der Position seiner Partei unterstrich, für ein flächendeckendes G9 in Baden-Württemberg einzutreten. Er sagte den Gründern der G9-Initiative die weitere Unterstützung der Freien Wähler zu und bot eine tiefergehende Zusammenarbeit an.