Feierlicher Einzug zum Osterhochamt in der voll besetzten Schramberger Heilig-Geist-Kirche. Foto: Ziechaus Foto: Schwarzwälder-Bote

Seelsorgegemeinschaft bewahrt Bedeutung der Auferstehung Jesu / Herausragende musikalische Beiträge

Schramberg. In der Seelsorgeeinheit Schramberg-Lauterbach begann der österliche Jubel mit der Feier der Osternacht. Stadtpfarrer Rüdiger Kocholl segnete auf dem Kirchplatz von St. Maria das Osterfeuer und die Osterkerzen und zog dann mit einer großen Ministrantenschar in das dunkle Kirchenschiff ein. Der sehr gut besuchte Gottesdienst wurde feierlich von der Frauen- und der Gregorianikschola unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Rudi Schäfer umrahmt. In seiner Predigt betonte Kocholl, dass das Wunder der Auferstehung sich auch heute ereigne. Es geschehe in vielen unscheinbaren Taten und Gesten von Menschen, die sich und andere lieben. In Menschen, die einen Blick haben für die Schönheit einer Blume oder eines einfachen Lächelns.

Die Osternachtfeier in der Lauterbacher Pfarrkirche St. Michael bekam ihren Akzent vor allem durch die Mitwirkung der Erstkommunionkinder, die mit ihrem Lichtertanz und den Symbolen zu den einzelnen Lesungen den Wortgottesdienst strukturierten. Vom zunächst befremdenden Satz im Evangelium: "Er ist nicht hier", entfaltete Pfarrvikar Meinrad Hermann die Sogwirkung und Dynamik dieser "Leerstelle" als Kraft von Ostern, die bis heute anhält, den Menschen weiter umtreibt und mit sich fortreißt in die Zukunft Gottes.

Den Festgottesdienst am Ostersonntag in Lauterbach gestaltete feierlich der Lauterbacher Kirchenchor unter der Leitung von Ute Haas-Woelke. Pfarrer Rüdiger Kocholl bedankte sich in seiner Predigt bei den zahlreichen Kirchenbesuchern: "Durch Ihren österlichen Gottesdienstbesuch geben Sie ein klares Bekenntnis von Ihrem Willen, Ostern christlich zu feiern und der Entchristlichung unserer kirchlichen Feste entgegenzuwirken. Ostern ist kein Fest der Partygesellschaft. Kein Fest für Menschen, die nur um sich selbst und ihre Bedürfnisse kreisen. Wir Christen feiern Ostern und kommen zum Gottesdienst zusammen, damit wir Jesus begegnen und damit wir die Erfahrung machen: Er lebt."

In der voll besetzten Heilig- Geist-Kirche begann das festliche Hochamt um 10 Uhr mit einem Concerto von Valentin Rathgeber (1682 bis 1750), das in das Eingangslied: "Das ist der Tag, den Gott gemacht" überging, das im Wechsel zwischen der Gemeinde und dem Gesangssolistenquartett erklang. Von dem Benediktinerpater Valentin Rathgeber aus Banz und Zeitgenosse J. S. Bachs musizierten die Solisten Sonja Gebert (Sopran), Gisela Lorenz (Alt), Sascha Kretschmer (Tenor) und Jochen Hermann (Bass) mit dem Kirchenchor, dem Orchester Schmid, verstärkt durch Trompeten und Pauken und Robert Pfundstein an der Orgel unter der Stabführung von Kirchenmusikdirektor Rudi Schäfer die "Missa Sanctorum Apostolorum".

In der Predigt ging Pfarrvikar Meinrad Hermann auf die verschiedenen Arten von Wahrheiten und Sichtweisen ein: äußere und innere. Ohne die innere Sehweise mit dem Herzen, wie Johannes und Maria Magdalena, komme man nicht zum Osterglauben. So wolle auch die österliche Musik nicht nur die Ohren öffnen, sondern auch die Herzen. Denn in ihr wohnt jene Wirkkraft inne, die nicht nur Gräber öffnet, sondern auch die Herzen und so zur Erfahrung von österlicher Wirklichkeit führt. Beim "Halleluja" aus dem "Messias" von Georg Friedrich Händel, das den Festgottesdienst beschloss, konnten das Alle erfahren.

Mit der Ostervesper am Abend in St. Maria fand der Ostersonntag seinen würdigen Abschluss.