Das Vorstandsteam des Stadtverbands Soziales (von links): Elke Ringl-Klank, Mirko Witkowski, Renate Hilser, Waltraud Schönherr-Thürfelder, Hubert Haas, Reiner Lehmann, Renate Much und Johann Weing. Foto: Leib Foto: Schwarzwälder-Bote

Hauptversammlung: Stadtverbände halten nichts von großem Führungszeugnis bei der Arbeit mit Kindern

Auf zwei Position verändert präsentiert sich das Vorstandsteam des Stadtverbands Soziales Schramberg nach seiner Hauptversammlung.

Schramberg (rm/wit). Der Dachverband der kirchlichen und freien Träger der Sozialarbeit hatte sich im evangelischen Gemeindehaus in der Schramberger Talstadt getroffen. Bevor es an die Regularien ging, informierte Michaela Haag von der Stadt Schramberg über die Flüchtlingssituation in Schramberg. Ende Mai waren es 310 Geflüchtete, die in Schramberg wohnten und auf ihre Anerkennung warteten, im April waren es noch 324.

Haag betonte, dass viele Personen zu- oder wegziehen würden, vor allem allein reisende Jugendliche würde es in größere Städte ziehen. Manche seien bereits anerkannt und würden nun über das Job Center betreut und eigenen Wohnraum anmieten können. Haag lobte mehrfach die Leistungen und Unterstützung des Netzwerks Willkommen und der knapp 70 ehrenamtlichen Paten. Bei der Sozialbetreuung sei der Landkreis unterbesetzt, die neu geschaffenen Stellen blieben unbesetzt, da es einfach keine Bewerber gebe.

Bei den anschließenden Regularien ging es recht flott. Vorsitzender Mirko Witkowski (AWO) informierte über die Arbeit und die Themenschwerpunkte. So gab er Entwarnung was mögliche weitere Kürzungen bei der Vereinsförderung angeht.

Nach einer tragbaren Lösung suchen die drei Stadtverbände für Sport, Kultur und Soziales beim Thema Kinderschutzgesetz. Grundsätzlich halten Vertreter der betroffenen Vereine, Organisationen, Gruppen und Kirchen den Grundgedanken des Schutzes der Kinder und Jugendlichen für völlig richtig. Alleine, dass die jeweils Verantwortlichen von ihren Jugendleitern das große Führungszeugnis einfordern sollen, bereitet vielen Kopfzerbrechen. "Da stehen dann auch Sachen drin, die mit der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen nichts zu tun haben, und von denen ich auch nichts wissen will", so Witkowski. Dies könnten beispielsweise Straßenverkehrsdelikte sein. Witkowski ist deshalb auch bereits an die Bundespolitik mit dem Vorschlag herangetreten, ein Führungszeugnis auszustellen, das sich ausschließlich mit den Punkten beschäftigt, die für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen wichtig sind. Gemeinsam haben die Stadtverbände für Sport, Kultur und Soziales die Gemeinderatsfraktionen gebeten, einen Antrag zu stellen, mit dem Ziel, einen Verwaltungsmitarbeiter zu benennen, der oder die das große Führungszeugnis prüft und dann dem Vereinsvorstand mitteilt, dass keine Einträge vorliegen, die etwas mit der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben.

Weiter dran bleiben will der Stadtverband Soziales bei den Themen: "Stundenplan des Sports, der Kultur und des Sozialen" sowie beim fast fertig gestellten "Handbuch für den schmalen Geldbeutel".

In Vertretung des verhinderten Kassierers Günter Sänger informierte Witkowski über einen gestiegenen Kassenbestand. Engelberd Leib (Betreuungsverein), der mit Bernd Richter die Kasse geprüft hatte, attestierte eine einwandfreie Kassenführung. Fachbereichsleiter Berthold Kammerer dankte im Namen der Stadt für die geleistete Arbeit.

Bei den Wahlen wurde Vorsitzender Mirko Witkowski einstimmig bestätigt. Neuer Kassierer ist Johann Weing (VdK). Er löst Günter Sänger ab, der beruflich nicht mehr in Schramberg tätig ist. Schriftführerin bleibt Elisabeth Spöttle (Schramberger Tafel). Als Beisitzer bestätigt wurden Elke Ringl-Klank (AWO) und Hubert Haas. Neu im Vorstand ist CDU-Stadträtin Renate Hilser. Ausgeschieden ist der mittlerweile fraktionslose Stadtrat Jürgen Reuter.