Schlüsselrückgabe: Bedienpersonal soll Umzug in der Halle live mitverfolgen können
Von Lothar Herzog
Ohne großes Geheul und Gejammer gab gestern Vormittag Zunftpräsident Manuel Häring in Begleitung von zehn Elferräten den Schlüssel der Ortsverwaltung an Ortsvorsteherin Claudia Schmid zurück.
Schramberg-Waldmössingen. Die durchweg gute Laune bei der Wiederherstellung der politischen Macht im Ort basierte auf der Weisheit, dass nach der Fasnet vor der Fasnet ist.
Dem höchsten Organ der Narrenzunft reichten Frack, Krawatte und Hut in schwarz völlig aus, um der zu Ende gegangenen Fasnet nachzutrauen. Allerdings krächzte Schmid mit heißerer Stimme, was nicht einem übermäßigen Feiern, sondern einer Erkältung geschuldet war, wie sie behauptete. Weil die Elferräte um ihren Chef in die tollen Tage einschließlich des Zunftsballs viel Zeit und Energie investiert hatten, brachte die Ortsvorsteherin jedem einen Proteinriegel mit, um die Depots wieder aufzufüllen.
Häring wie Schmid zogen ein durchweg positives Resümee einer schönen Fasnet ohne besondere Vorkommnisse. Mit einem Glas Sekt wurde auf die Fasnet 2017 angestoßen, ehe die Ortsverwaltung zu einem herzhaften Spätfrühstück mit Hering, Käse, Butterbrot und Zwiebeln einlud. Dabei war das Thema Fasnet allzeit präsent, es gab viele Anekdoten untereinander zu erzählen.
Vereinzelt hatten Elferräte auch auswärtige Fasnetveranstaltungen besucht und lustige Geschichten mitgebracht. Ernst gemeint war jedoch der Vorschlag eines Elferrats, eine Webcam für die Umzüge im Ort einzurichten, damit das Bedienpersonal in der Kastellhalle an einem Fernseher das närrische Spektakel draußen auf der Straße live verfolgen kann, bis der erste Besucheransturm in die Halle einsetzt. Diese Personen, die wichtige Arbeit erledigten, kämen sonst nie in den Genuss, etwas vom Umzug mitzubekommen, argumentierte der Elferrat.
Der Bitte von Claudia Schmid im vergangenen Jahr an gleicher Stätte, die hässliche und unbequeme Kette an dem Schlüssel gegen etwas Moderneres auszutauschen, war Zunftpräsident Manuel Häring allerdings nicht nachgekommen. Erneuert hatte Schmid ihren Wunsch allerdings nicht.
Nach dem Heringsessen war für die Zunft dann wieder Arbeitsdienst an der Tagesordnung. Die Halle musste aufgeräumt und die im Zick-Zack-Kurs gespannte Narrenwäsche abgehängt und eingelagert werden.
