Gut gestimmt: der Musikschulvorstand mit Arnhold Budick, OB Thomas Herzog, stellvertretendem Schulleiter Meinrad Löffler, Schulleiter Heinrich Hoffmann und Verwaltungsleiterin Gertrud Kasper (von rechts).Foto: Fritsche Foto: Schwarzwälder-Bote

Stabile Schülerzahlen trotz negativer Demografieentwicklung / Gebührenerhörung ab Juli um 2,5 Prozent

Von Johannes Fritsche

Schramberg. Ausgeglichene Finanzen und stabile Schülerzahlen konnte der Vorstand der Musikschule auf der Mitgliederversammlung vorstellen.

Bevor Oberbürgermeister Thomas Herzog, der auch Vorsitzender der Musikschule Schramberg ist, in die Tagesordnung einstieg, erinnerte er noch mal an die Aufführung von My Fair Lady im vergangenen Oktober mit insgesamt 1600 Zuschauern. "Das war eine tolle Leistung", bedankte sich der OB bei der Musikschule. Da deren Leiter, Musikdirektor Heinrich Hoffmann, Ende 2016 in den Ruhestand gehen wird, beauftragte der Vorstand den stellvertretenden Schulleiter Meinrad Löffler, ein Konzept für die Zeit nach Hoffmanns Ausscheiden vorzulegen. Voraussichtlich im Mai 2016 wird in Abstimmung mit den Gremien die Stellvertreterstelle neu ausgeschrieben. In seinem Bericht konnte Schulleiter Hoffmann einen Aufwärtstrend der Schülerzahlen und der Unterrichtsstunden vermelden. Rund 1300 Schüler werden wöchentlich musikalisch betreut.

"Der über Jahrzehnte dauernde Wegfall des Fachs Musik – insbesondere das praktische eigene Musizieren – wird langsam aber stetig überwunden", freute sich Hoffmann. Der demografische Wandel sei zwar spürbar, aber langsam und zeitverzögert. "Mehr Eltern erachten eine musikalische Ausbildung für wichtig", folgerte Hoffmann daraus. Man müsse die Kinder dort abholen, wo sie sich befinden. "Migration spielt beim gemeinsamen Musizieren ein untergeordnete Rolle". Für die Zukunft sieht er in der zunehmenden Seniorenzahl neue interessante Aufgaben. Stolz ist er auf das gute Abschneiden beim Regional- und Landeswettbewerb "Jugend musiziert".

"Es ist schön und mit Blick auf die Orchesterarbeit beruhigend, viele Talente bei uns zu haben, da wegen dem frühen Abitur viele leider viel zu früh aus dem Orchester ausscheiden", ergänzte Meinrad Löffler, der auch das Jugendsinfonieorchester dirigiert.

Im Rechnungsbericht stellte Verwaltungsleiterin Gertrud Kasper mit 1 017 743,71 Euro Einnahmen und 1 010 678,25 Euro Ausgaben einen Überschuss von 7065,46 Euro für 2014 und damit einen ausgeglichenen Finanzhaushalt vor. "Wir haben gut gewirtschaftet, die Musikschule steht gut da", sagte Kasper. Das Rechnungsprüfungsamt der Stadt hatte eine ordnungsgemäße Buchführung festgestellt und die Entlastung des Vorstands empfohlen, die dann auch einstimmig erteilt wurde. Unter anderem wegen tariflichen Lohnerhöhungen muss Kasper 2015 mit 1 046 982,00 Euro höhere Ausgaben einplanen. Trotz der Erhöhung des Zuschusses durch die Stadt Schramberg mache das einen Aufschlag auf die Unterrichtsgebühren um 2,5 Prozent ab Juli erforderlich.

OB Herzog verwies zum Schluss noch ausdrücklich auf die möglichen Ermäßigungen hin, um auch Familien mit mehreren Kindern die Teilnahme am Musikunterricht zu ermöglichen. So zahlen Geschwisterkinder je nach Anzahl der unterrichteten Kinder 20 bis 55 Prozent weniger. Schüler, die mehrere Fächer belegen, erhalten für das günstigere Fach zehn Prozent Ermäßigung. Und Empfänger von Arbeitslosengeld II (Hartz IV) können Sozialermäßigung beantragen.