Die vielen Kleidlesträger zeigten sich zum Fasnetsabschluss erneut freigiebig. Foto: Stephan Wegner

Kleidlesträger zeigen sich zum Abschluss erneut freigiebig. Bilanz des Zunftmeisters: Eine bombige Fasnet.

Schramberg - Zum letzten Brezelsegen dieser Fasnet versammelten sich am Dienstagnachmittag Kleidles-Träger, Elferrat und Obernarren vor dem Rathaus, um den Abschluss der närrischen Zeit einzuläuten.

Vom Kinderball im Bären kommend bringt die Stadtmusik auf dem Rathausplatz mit flotten Weisen die Narren in Stimmung. Endlich öffnet sich die Rathaustür und Bach-na-Fahrer und Hansel, kommen heraus und steigen die Treppenstufen hinunter. Was gar nicht so einfach ist bei der sehr eingeschränkten Sicht hinter den Masken. Elferräte und Obernarren passen auf, dass nichts passiert und greifen schon mal dem einen oder anderen Hansel unter den Arm, bevor diese sich mit 25 Brezeln oder mehr auf der Stange unter die dicht gedrängte Menschenmenge auf dem Rathausplatz mischen. Die letzte Chance der Schramberger Narren, eine der bis zu 30 000 jährlich verteilten Brezeln oder auch ein Würstchen von den Bach-na-Fahrern zu ergattern. Die Kinder sind begeistert. Und auch der Ordenautomat des Alternativen Elferrats zieht noch einmal seine Runden über den Platz.

 

Dann versammeln sich Elferrat und Obernarren auf dem Podium, Zunftmeister Michael Melvin ergreift das Wort. Er dankt dem Wettergott, dass der so gnädig gewesen ist und dass nichts passiert ist. "Eine prächtige und wunderschöne Fasnet geht dem Ende zu. Wir haben alles für Euch gegeben, und Ihr ward tags und nachts unterwegs und habt hoorig gesungen und die Bälle und Wirtschaften besucht, dafür danke ich Euch und ich hoffe, dass ihr 2016 wiederkommt".

 

Allein zur Bach-na-Fahrt seien 30.000 Zuschauer oder mehr von auswärts gekommen, eine Ehre für Schramberg. "Allerdings soll die Fasnet in Schramberg kein Kommerz-Oktoberfest werden, sondern so authentisch und heimelig bleiben, wie sie ist, der Elferrat und ich werden uns dafür einsetzen", verspricht Melvin.

 

Zum Abschluss der Fasnet wird es auch Zeit für einen Rückblick auf den Umzug vom Montag und das Ergebnis der Zuschauerwertung. Melvin gratuliert den Wagenbauern aus Hardt zum ersten Platz für "1001 Nacht". Zweite wurden die JungXellen Sulgen für "Schneewittchen und die Zwerge", dritte die Hof AG für den Wagen "Trotz grauem Haar und fettem Ranzen lassen wir die Puppen tanzen". Auf dem vierten Platz kam die Hinteraichhalder Buraclique mit "The Simpsons 25 Jahre" und schließlich auf dem fünften Platz die Wagenbauer Heimbachquellfüchse mit "Biene Maja".

 

Dann dankt Melvin allen, die etwas zur Fasnet in Schramberg beigetragen haben: Rumziehgruppen, Stadtmusik, Kleidlesträger, Bauhof, Thomas Herzog. "Ich könnte noch viele aufzählen, aber ich meine alle", sagt Melvin. Genau 353 Tage Saure-Gurken-Zeit stünden den Narren jetzt bevor, allerdings – das zum Trost – komme die Fasnet 2016 besonders früh (wenn auch nächstes Jahr wegen der Umbaumaßnahmen in der Schillerstrasse der Umzug kürzer sein wird). "Lasst’s noch mal krachen heute Abend", ruft Zunftmeister Melvin in die Narrenmenge, bevor die Stadtmusik noch einen Brezelsegen, den letzten der Fasnet, mit dem Narrenmarsch begleitet und später das "Sierra Madre" das endgültige Ende der Straßenfasnet einläutet..