Dirigent Frank Scheuerle überzeugte mit präziser Zeichengebung. Foto: Anton Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Mandolinen-Orchester und Blockflötenspielkreis überraschen mit abwechslungsreicher Musik

Von Antonie Anton

Mit einem bunten Strauß tänzerischer Musik aus Renaissance, Barock, Wiener Klassik und Moderne erfreute das Mandolinen-Orchester Schramberg unter Leitung von Frank Scheuerle sein Publikum im Schlossfoyer

Schramberg. Der Vorsitzende Berthold Dold konnte ein volles Haus begrüßen. Als Konzertpartner hatten die Zupfmusiker den Blockflöten-Spielkreis der Musikschule St. Georgen unter Leitung von Slawomir Moleta eingeladen, wodurch sich ein sehr abwechslungsreiches Programm ergab.

Passend zur derzeit stattfindenden Europa-Meisterschaft in Frankreich eröffneten Orchester und Ensemble das Konzert gemeinsam mit der als Eurovisionsmelodie bekannten feierlichen "Prelude" aus dem Te Deum von Charpentier. Dem Gastgeberland Frankreich gewidmet waren auch die folgenden vier französischen Tänze von Siegfried Behrend im barocken Stil, die in ihrer höfischen Würde gut zum Ambiente des Schlossfoyers passten. Während die Sarabande im feierlich gravitätischen Schritt einherging, erfolgten Gavotte und Bourrée im lebhaften Tempo.

Die Zuhörer genossen das schöne Zusammenspiel von Zupf- und Blockflötenmusik, die sich wunderbar ergänzten. Während Mandolinen, Mandolas und Gitarren mit ihren Akkorden reinen Wohlklang vermittelten, schenkten die Blockflöten den Tanzstücken Glanz und Wärme. Da bei den fünf Flötistinnen Sopran-, Alt- und Bassstimme nur einfach besetzt war, hatte jede Spielerin eine hohe Verantwortung, der aber alle Mitglieder des Ensembles voll gerecht wurden.

Mit "Summertime" aus der Oper "Porgy and Bess" von George Gershwin brachte das Blockflötenensemble aus St. Georgen eine Hommage an den Sommer 2016 zu Gehör. Der musikalische Leiter unterstützte das Ensemble mit der Tenorflöte.

Dass Alte Musik ebenso wie moderne faszinieren kann, bewiesen Zupforchester wie Blasmusikerinnen bei den berühmten Melodien "La Mantouana" und "La Cremonese" von Lodovico Viadana. Mit der Suite in d-Moll von G.F.Händel ließ das Blockflöten-Ensemble mit sauberer Intonation fünf gegensätzliche barocke Tänze erklingen. Mit drei rheinischen Tänzen von Ferdinand Schmitz meldete sich das Zupforchester zurück.

Anklänge an alpenländische Melodik enthielt die liebliche Komposition "Fiore alpina" von G.Sartori, wo sich die Ausführenden dank der präzisen Zeichengebung des Dirigenten als Meister der zarten Töne wie der feinen Dynamik erwiesen. Das homogene Orchester zeigte ein exaktes Zusammenspiel.

Das abschließende Glanzstück "La festa splendora" von J.B.Kok war in Melodie und Rhythmus geeignet als temperamentvoller Auftakt eines Sommer-Festivals. Die begeistert applaudierenden Zuhörer durften als Zugabe noch das südamerikanische Lied "La Caballo Blanco" entgegennehmen, gespielt von beiden Ensembles und pfiffig begleitet mit Hand- und Röhrenholzgetrappel.