Michael Brüner, Peter Kölsch und Winfried Praglowski vor der Larix NoxBox mit Solarmodulen für den Strom der Ventilatoren. Foto: Ziechaus

Larix NoxBox filtert Feinstaub und Stickoxid aus der Luft. Beschichtetes Gestein. Auch Lärmschutz.

Schramberg - Eine Box mit Lavagestein soll helfen: Immer an der Wand entlang werden die Abgase mit Feinstaub und Stickoxid und dann zur "Reinigung" über die mit Titandioxid beschichteten Brocken aus Lava geführt.Die "Larix NoxBox" ist nicht nur ein wirkungsvoller Lärmschutz am Straßenrand, ihre Füllung aus Lavagestein mit einer Beschichtung aus Titandioxid kann bis zu 60 Prozent Feinstaub binden und bis zu 40 Prozent Stickoxide abbauen.

Ein Rahmen aus Lärchenkernholz (botanisch Larix) ist gefüllt mit Tennisball großer beschichteter Lava, über die die belastete Abluft an stark befahrenen Straßen strömen soll. Wie beim Fischmaul das Wasser über die Kiemen strömt, wird die Abluft mit Ventilatoren angesogen und über das Gestein geleitet und dabei gereinigt. Die Ventilatoren werden mit Solarstrom angetrieben aus Modulen, die auf dem Dach der Wand liegen. In einem Versuch in Wuppertal konnte von der dortigen Universität die Wirksamkeit der Konstruktion nachgewiesen werden, berichtete Peter Kölsch.

Inzwischen wurde an der Bundesstraße zwischen Tübingen und Reutlingen eine 270 Meter lange, 4,5 Meter hohe und 70 Zentimeter tiefe Larix-Wand aufgebaut, die noch mit Solarzellen bestückt wird. In einem weiteren Schritt können diese Wände als Träger für Straßenbeleuchtung mit LEDs dienen.

Lärchenholz aus heimischen Wäldern erweist sich als geeignet

Wer hat's gebaut? Die Firma Larix Lärmschutz und Holz Brüner in Bräunlingen bauen die Wand wegen "der extrem langen Haltbarkeit mit heimischem Lärchenholz", so Geschäftsführer Michael Brüner.

Die Solarmodule für den Strom vom Dach baut ACI ecoPower aus dem "Inkom" in Zimmern. Bei einer Besichtigung in der Oberndorfer Straße in Schramberg war allerdings schnell klar, eine Larix NoxBox könnte am Paradiesplatz und im Bereich der H.A.U. aufgestellt werden. Wenn die Messgeräte für die Luftbelastung so frei aufgestellt würden, wie in den Richtlinien der EU gefordert, dann hätte Schramberg kein Problem mit einer Umweltzone und die Nachbarorte hätten keine mit dem Verkehr von ausweichenden Lastwagen.