Die teilweise Umplanung des Gewerbegebiets Hirtenwald für ein Humankramatorium bleibt aktuell Foto: Leclere Foto: Schwarzwälder-Bote

Rechtlich grünes Licht: Stadt will am Standort Hirtenwald festhalten

Schramberg. Nach Auffassung einer von der Stadt eingeschalteten Anwaltskanzlei stehen der Einrichtung eines Humankrematoriums im Industriegebiet Hirtenwald keine gravierenden Hindernisse entgegen. Die Freiburger Rechtsanwälte sehen in ihrem Gutachten keinen Konflikt mit dem dort bereits bestehenden Kleintierkrematorium.

Voraussetzung sei, dass bei den beiden Sondernutzungsflächen für die Krematorien ein gesicherter Mindestabstand zu den vorgesehenen gewerblichen Flächen eingehalten und eine zusätzliche Begründung ausgewiesen werde.

Diese planerischen Anpassungen sind nach Auffassung der Stadtverwaltung sehr wohl machbar, so dass den Gemeinderäten vorgeschlagen wird, die Ansiedlung eines privatwirtschaftliche betriebenen Humankrematoriums im Bereich Hirtenwald weiter zu verfolgen. Wie dies planerisch machbar ist, soll dem Ausschuss für Umwelt und Technik in der öffentlichen Sitzung am kommenden Donnerstag erläutert werden.

Vorgesehen für die Einrichtung ist ein Grundstück nördlich der Luise-Meitner-Straße, wo derzeit auch noch eine Teilfläche als Parkplatz genutzt wird. Sollte das Humankrematorium schlussendlich kommen, wird der Betreiber allerdings nicht auf einen Andachtsraum verzichten dürfen, da dies laut Bestattungsordnung nicht zulässig ist. An der grundsätzlichen planungsrechtlichen Einschätzung des Vorhabens ändert dies allerdings nicht.

Allem Anschein nach läuft damit ein Antrag der SPD-Buntspecht-Fraktion ins Leere. Sie hatte im November 2014 gefordert, die Pläne für ein Humankrematorium nicht weiter zu verfolgen, da die direkte Nachbarschaft zu einem Gewerbegebiet. kein ausreichend würdevolles Umfeld für einen Bestattungsvorgang darstelle, zu dem auch das Einäschern gehöre.

Ähnlich sehen dies auch die Schramberger Kirchengemeinden, die sich der Forderung von SPD und Buntspecht in eigenen Stellungnahmen angeschlossen haben. Auslöser für den gegnerischen Antrag war der Beschluss des Gemeinderats vom Juli 2014 die bau- und planungsrechtlichen Voraussetzungen zur Aufstellung des Bebauungsplanes "Sondergebiet Krematorien Hirtenwald" zu schaffen. Dafür will die Stadt jetzt einen Vorentwurf anfertigen.