Geburtstag: Albert Bäumer feiert heute, Dienstag, seinen 75. Geburtstag
Schramberg. Er hat vier Oberbürgermeister von Schramberg erlebt und die Kommunalpolitik der Stadt zweieinhalb Jahrzehnte mitgestaltet und geprägt: Am heutigen Dienstag feiert Oberstudienrat i. R. Albert Bäumer seinen 75. Geburtstag.
Obwohl der Jubilar allen Grund zum Feiern hat und ihm Ehefrau Ilse, vier Kinder und acht Enkel gratulieren, wird das Fest auf Montag, 1. Mai, verschoben. Da jährt sich der Hochzeitstag des Paares zum 50. Mal.
Albert Bäumer wurde am 25. April 1942 in Coesfeld im Münsterland geboren. Nach Abschluss des Abiturs 1961 besuchte er in Münster ein Priesterseminar, um katholischer Priester zu werden. Sein Sinneswandel zur Laientheologie führte ihn an die Uni Tübingen, wo er zum ersten Mal mit dem schwäbischen Dialekt Bekanntschaft machte. "Der war natürlich gewöhnungsbedürftig", räumt er ein. Da er jedoch während des Studiums seine spätere Frau Ilse kennen und lieben lernte, machte vieles einfacher. Nach Abschluss des Staatsexamens in den Fächern Mathematik und katholische Theologie erhielt er im Januar 1967 eine halbjährige Anstellung als Krankheitsvertretung am Schramberger Gymnasium. Es folgte eine Referendarzeit bis Juli 1968 in Stuttgart, ehe Bäumer als Studienassessor, Studienrat und Oberstudienrat am Gymnasium berufliche Karriere bis zur Pension im Jahre 2006 machte.
In Schramberg engagierte sich der heutige Jubilar frühzeitig ehrenamtlich in den Kirchengemeinden St. Maria und Heilig Geist. Seine politische Laufbahn begann der Pädagoge als Kreisrat 1973 in der Fraktion der Freie Wähler. Sein Einstieg in die Stadtpolitik folgte ein Jahr später. Nachdem sich die damalige Liste 4 der Freien Wähler aufgelöst hatte, fragte er bei der SPD an, ob sie ihn als Hospitant (Nichtmitglied) auf die Liste setzen. Er wurde gewählt, wodurch es zu der ungewöhnlichen Situation kam, dass Bäumer im Kreistag und im Stadtrat in politisch verschiedenen Fraktionen wirkte. Erst als er 1979 in die SPD eintrat, kandidierte er auch auf Kreisebene für die SPD. 1984 löste er Herbert O. Zinell als Vorsitzender des SPD-Ortvereins ab und führte die Sozialliberalen bis 1991.
1986 schied Bäumer zunächst aus dem Gemeinderat aus, um sich 1989 wieder wählen zu lassen. Endgültig Schluss war dann 1998, aus dem Kreistag schied er 1989 aus.
Gründungsmitglied
Nachdem seine Frau Ilse 1980 den Haiti-Freundeskreis ins Leben rief, engagierte sich Bäumer auch dort im Vorstandsteam und ist heute noch als Kassenwart. Ferner ist er Gründungsmitglied der Friedensgruppe Pax Christi, der Schramberger Amnesty International-Gruppe und auch bei der AWO führte er mehrere Jahre den Vorsitz.
Das kommunalpolitische Engagement sei eine besondere Leidenschaft von ihm gewesen und er sei den Schrambergern dankbar, dass sie ihn wählten. Als begeisterter Leser verfolge er heute in der Tagespresse die Lokalpolitik und die Haiti-Hilfe fordere ihn noch genügend, resümiert der Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande. Am Donnerstag empfängt ihn OB Thomas Herzog im Vorfeld der Gemeinderatssitzung im Foyer zu einem Plausch.
