Die Kletterrouten am Brauneck, dem Hausberg von Lenggries, stellten die DAV-Kletter mehr als zufrieden. Foto: Bergsteiger Foto: Schwarzwälder-Bote

DAV: Wochenendwetter am Brauneck besser als angekündigt

Schramberg. Trotz unbeständigen Wetters nutzte die Bergsteigergruppe Schramberg des Alpenvereins ein Juniwochenende und machte sich mit 17 Personen auf den Weg nach Bayern.

Die Vorhut traf sich planmäßig und umweltfreundlich am Freitagmorgen in Oberndorf, um von dort mit der Bahn über Stuttgart und München bis nach Lenggries zu fahren. Die Kabinenbahn brachte die Gruppe dann auf den Hausberg von Lenggries, das 1800 Meter hohe Brauneck, wo alle zügig im Brauneck-Gipfelhaus ihr Quartier bezogen. Bei Sonnenschein gab’s dann am Nachmittag kein Halten mehr: Ran an den Fels, den Gurt ausgepackt und schon konnten im rauen Kalkfels die ersten Routen erklettert werden. Mit fast 300 Kletterrouten, von gut abgesichert bis alpin, für Einsteiger und Profis, mit Ein- und Mehrseillängen bietet das Klettergebiet für jeden Geschmack etwas.

Die am Brauneck üppig vorhandenen bewirtschafteten Almen sowie kurze Wege zu den unterschiedlichen Wänden haben den Kletterspaß noch erhöht. Im Lauf des Abends und des folgenden Morgens trafen dann auch alle Nachzügler auf dem Berg ein. Sportliche und Zuspätkommende nahmen die 900 Höhenmeter von Lenggries auf den Berg auch zu Fuß in Kauf.

An den kommenden beiden Tagen war dann von Regen bis Sonnenschein immer wieder wechselhaftes Wetter an der Tagesordnung, sodass die eine oder andere Alm während der Regengüsse gerne aufgesucht wurde. Trotzdem bot der rasch trocknende Fels immer wieder überraschend attraktive Klettermöglichkeiten.

Auch die mitgereisten Wanderer kamen teilweise auf ihre Kosten, wenn auch bei der geplanten Besteigung der Benediktenwand eine halbe Stunde vor dem Gipfel der Regen zur Umkehr zwang. Zwischen den Wolkenlücken boten sich vom Brauneck immer wieder faszinierende Blicke in die dahinterliegende Bergwelt, im Süden von der Zugspitze die wilden Bergketten des verschneiten Karwendels entlang bis ins Rofan und die hohen Tauern.

Von Norden her ist das Brauneck die erste ernsthafte Erhebung aus der Ebene südlich von München, so dass der Ausblick über Starnberger- und Kochelsee weit ins Land hinaus reichte. Angesichts der schlechten Wettervorhersagen waren sich alle einig, dass das Wochenende mehr geboten hatte als erwartet. Der unerwartete Zugausfall bei der Heimfahrt und die daraus resultierende Verspätung bei der Ankunft konnte die Freude darüber nicht mehr trüben.