Stellvertreter Helmut Banholzer (rechts) gratulierte OB Herbert Zinell zum 20. Dienstjahr und würdigte dessen unermüdlichen Einsatz für die Belange der Stadt Schramberg. Foto: Schönfelder Foto: Schwarzwälder-Bote

Zahlreiche Weggefährten gratulieren OB Zinell zu 20 Amtsjahren. Von allen kamen die Glückwünsche.

Schramberg - Am Grad der Herzlichkeit war die Parteifarbe jedenfalls nicht zu erkennen, und auch die Mitarbeiter schienen für einen Augenblick seine gefürchtete "hohe Schlagzahl" zu vergessen. Von allen kamen die Glückwünsche merkbar von Herzen.

Oberbürgermeister Herbert O. Zinell blickte gestern auf den Tag genau auf 20 Jahre im Amt zurück, und das sei, so fanden Weggefährten, aktuelle und ehemalige Gemeinderäte, Mitarbeiter und Parteifreunde, schon eine "kleine Überraschung" wert.

Zinell genießt hohe Wertschätzung

Bürgermeister-Stellvertreter Helmut Banholzer hatte gern die Aufgabe übernommen, die Verdienste, die sich Zinell in diesen 20 wechselvollen Jahren erworben hatte, zu würdigen. Er unterstrich die hohe Wertschätzung, die Zinell genieße. Seit zwei Jahrzehnten setze er sich "mit aller Kraft" für die Stadt ein und löse "seine Aufgabe hervorragend". Banholzer würdigte die souveräne Leitung in den Gemeinderatssitzungen, die stets gut vorbereitet seien. Er bescheinigte Zinell hohe Sachkompetenz, aber auch Bodenhaftung. Er verstehe es, Mitarbeiter zu motivieren und Verantwortung abzugeben.

Unbestreitbar sei auch Zinells Ansehen weit über die Stadtgrenzen hinaus. Banholzer nannte einige Eckpunkte aus der bisherigen Amtszeit Zinells, wobei er traurige Anlässe ebenfalls nicht aussparte.

Auch einen Ausblick in die Zukunft wagte Banholzer und verwies auf ehrgeizige Sanierungsmaßnahmen und die anstehende Krankenhausentscheidung. Banholzer stellte sich dabei ausdrücklich vor Zinell und betonte dessen beständiges Engagement hinter den Kulissen, wobei er es als richtig bezeichnete, diese Aktivitäten nicht an die große Glocke zu hängen, denn: "Wer Mehrheiten sucht, sollte demjenigen, bei dem er sie sucht, nicht auch noch öffentlich vors Schienbein treten." Als Banholzer dem OB den gleichen Elan und das selbe Geschick wie bisher für die Zukunft wünschte, erntete er langen Applaus.

Vermutlich letzte Amtszeit

Personalratsvorsitzender Achim Ringwald sagte, Zinell sei inzwischen aus der Stadtgeschichte nicht mehr wegzudenken und bezeugte im Namen der Mitarbeiter Respekt vor dem "Chef". Man sei zwar nicht immer einer Meinung, habe aber stets gut zusammengearbeitet. Ringwald überreichte eine CD mit den größten Hits der vergangenen 20 Jahre.

Hans Jörg Fahrner (SPD), Franz Rapp (Freie Liste) und Helmut Banholzer, diesmal für die CDU-Fraktion, gratulierten Zinell in spontanen Redebeiträgen. Selbst der sichtlich überrumpelte Bernd Richter (ÖDP) reagierte mit einer launigen Rede.

Zinell, der gestern eigentlich "ganz normal" arbeiten wollte, freute sich sichtlich über die überraschende Feier. Er war, wie er selbst sagte, "von den Socken".

"Dies ist eine große Motivation für mich", bekannte er freimütig. Stolz sei er, so Zinell, dass er neben den großen Aufgaben auch die kleinen Sorgen der Bürger stets wichtig genommen habe. Das werde er weiter so halten.

Zinell dankte dem Gemeinderat, aber auch seinen Mitarbeitern, einer "hoch motivierten Truppe", die auch unangenehme Entscheidungen mittrage.

Vermutlich sei dies seine letzte Amtszeit, so Zinell. Aber, so sagte er augenzwinkernd, man solle vorsichtig mit dem Wörtchen "nie" umgehen. Man weiß ja "nie..."