Mit Begeisterung wurde im Feriendorf Eckenhof drei Tage lang fast rund um die Uhr gespielt. Spiele-Autor Klaus-Jürgen Wrede (kleines Bild) beantwortete Fragen rund um sein wohl bekanntestes Spiel. Fotos: Fleig Foto: Schwarzwälder-Bote

Besuch von Spielevater Oliver Sack im Feriendorf Eckenhof / Begeisterung bei Jung und Alt

Von Svenja Fleig

Schramberg-Sulgen. Am Wochenende ging es im Feriendorf "Eckenhof" hoch her. Es wurden Karten gemischt, Würfel geworfen und Entscheidungsschlachten auf dem Spielbrett ausgetragen.

"Spielevater" Oliver Sack lud zur fünften Auflage des "Spielewochenendes" ein. Die Begeisterung fürs Spielen verband die rund 65 Besucher jeden Alters, die sich von Freitag bis Sonntag teilweise bis tief in die Nacht in Karten-, Brett- und Würfelspielen maßen. Ehrgeize traten in den Turnieren gegeneinander an, andere bevorzugten das Spielen in geselliger Runde. Aufgrund der hohen Nachfrage habe man die Höchstbegrenzung der Teilnehmeranzahl zwei Mal nach oben korrigieren müssen, nachdem die Veranstaltung bereits lange zuvor ausverkauft war, wie der "Spielevater" betonte.

Ein Höhepunkt stand mit dem Besuch von Spiele-Autor Klaus-Jürgen Wrede auf dem Programm. Dessen wohl bekanntestes Spiel "Carcassonne" fügte sich passend in das Jubiläumsthema "Rund um die Burg" ein. Er vermittelte den Besuchern Eindrücke über die Entwicklung eines Spiels und hatte zur exklusiven Vorabbetrachtung Prototypen mitgebracht.

Einige Gäste hatten eine lange Anreise aus der Schweiz, aus Nürnberg oder aus Aachen auf sich genommen und waren nicht das erste Mal zu Besuch beim Spielewochenende. Die familienfreundliche Unterbringung, Aktivitäten für die Kinder im Freien und die gesellige Atmosphäre lockten sowohl Familien, als auch Einzelspieler und Paare an. Dabei schätzten sie neben der Begegnung mit anderen Spielbegeisterten die Spielauswahl. So waren neben bekannten Klassikern auch zahlreiche Neuheiten im umfangreichen Repertoire enthalten. Man wolle dem Alltag entfliehen und in Fantasiewelten eintauchen, beschreibt Sack Intentionen der Spieler. Im Gegensatz zum isolierten Spielen am Computer rücke dabei das Gemeinschaftsgefühl in den Vordergrund, erklärt ein Gast den Grund seiner Teilnahme. Sie freue sich das ganze Jahr darauf, die anderen Spieler zu treffen, bekräftigt eine weitere Besucherin. Die soziale Komponente stehe demnach auf einer gleichen Ebene wie die Freude am Ertüfteln neuer Strategien und Mechanismen innerhalb eines Spiels. Zudem sei man immer wieder überrascht, welche Vielfalt und Raffinesse neu auf den Markt gekommene Spiele bieten und die Reizschwelle somit hoch halten.

Der einzige Kritikpunkt der Teilnehmer bestand darin, dass das Wetter zu gut war. Man habe sich mehr Regen gewünscht. Deshalb planen viele bereits ihr Kommen im nächsten Jahr und werden bis dahin ihre Eindrücke zu Hause weitergeben und sich das eine oder andere Spiel zulegen. Letztlich scheint die Frage nach dem Gewinner einer Partie angesichts der Begeisterung am Spielen eher nebensächlich zu sein.