Weihnachtskonzert: Reife Leistung beim Weihnachtskonzert / Drei Aktive geehrt

Mit schaurige Rufen, Trommelschlägen und grusligen Töne zur Geisterstunde faszinierte der Nachwuchs sein Publikum beim Weihnachtskonzert. Das aktive Orchester des Musikvereins Frohsinn ehrte anschließend drei langjährige Mitglieder.

Schramberg-Tennenbronn. Der Vorsitzende des Musikvereins, Markus Blessing, begrüßte die Besucher in der voll besetzten Festhalle mit den Worten: "Schön, dass Sie sich die Zeit für das Konzert nehmen in dieser hektischen Zeit, bevor es zwischen den Jahren ruhiger wird." Vor der Bühne erstrahlte ein bis an die Decke reichender festlich geschmückter Weihnachtsbaum. Davor lagen Geschenkpäckchen. Auf der Bühne wartete das Jugendorchester auf seinen Auftritt.

Dirigent Andreas Nagel hat für seine Musiker launige Stücke ausgesucht. Immer gut in ein Konzert passen Kompositionen des Schweizers Mario Bürki, mit dessen Konzertmarsch ein flotter Auftakt geglückt ist. Vor den Musikern waren nicht nur verchromte, sondern rote, blaue und schwarze Notenständer aufgebaut. Von Regisseur Robert Zemeckis stammt der mit dem Oscar ausgezeichnete Film "Forrest Gump" aus dem Jahr 1994. Daraus war die Suite zu hören.

Die Musikerinnen Ines Fleig und Lena Moosmann waren mit ihren Informationen zu den einzelnen Stücken bestens gelaunt am Mikrofon. Ines Fleig wusste ein Zitat aus dem Film, das ihr auch ihre Mama immer sagt: "Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man kriegt."

Schaurig wurde es bei "A Little Suite Of Horror" von Thomas Doss. Die Ansagerinnen haben sich zuvor schon im Jugendorchester umgehört und feststellen können, dass dort alle drahtseilstarke Nerven haben. Zu Schreien, Pfiffen, Trommelschlägen und tiefen Tönen schauderte es doch wohl so manchem Besucher im Saal. Um Mitternacht war es in dem Stück mit den Glockenschlägen vorbei mit dem Spuk. Die jungen Musiker haben wiederum eine reife Leistung gebracht und der Dirigent hatte wohl seine Freude daran. Nach langem Applaus ertönte als Zugabe "Kings of Swing".

Anschließend war es für Markus Blessing eine besondere Freude, drei Musiker für 40 Jahre Treue zu ehren, und zwar Bernhard Broghammer, Klaus Broghammer sowie Herbert Dold. Blessing hatte ausgerechnet, dass die drei Musiker zusammen den Äquator zweimal hätten umrunden können mit ihren 70 Proben pro Jahr mit jeweils zwei Stunden und einer Laufgeschwindigkeit von fünf Kilometern pro Stunde.

Vier Jahrzehnte mit Engagement dem Frohsinn verbunden

Zu allen Jubilaren wusste Blessing Details aus ihrem Musikerleben zu berichten. "Häbi" Dold hat den Schalk im Nacken und etwas Spitzbübisches an sich, hat er doch auch schon mal bei einer Einzelprobe die Uhr eine Stunde vor gestellt. Trotz Landwirtschaft und einem Pflegefall in der Familie kommt er regelmäßig zu den Proben und Auftritten. Bernhard Broghammer gilt als heimatverbunden mit Hang zum Globetrotter. Von 1993 bis 2007 hat er bei der Jugend den Taktstock geschwungen und ist heute Vizedirigent im Hauptorchester.

Klaus "Isi" Broghammer war 1985 Jugendvertreter und ab 1996 für zehn Jahre Vorsitzender. Er ist ein emsiger und ruhiger Typ und immer am Ball. Die Geehrten erhielten ein Gutschein für eine Veranstaltung ihrer Wahl.

Im Namen des Blasmusikverbandes Schwarzwald-Baar erwähnte dessen Vertreter Hans-Jörg Kammerer, wie wichtig das Musizieren miteinander ist. In seiner Laudatio wies er darauf hin, "dass es in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit mehr ist, seine Freizeit für das ehrenamtliche Engagement in Vereinen zu opfern." Und weiter: Die Blasmusik sei in heutiger Zeit nicht mehr wegzudenken. Wenn jemand 40 Jahre aktiv der Musik die Treue hält, dürfe man ruhig einmal darüber nachdenken, was da an Motivation und Idealismus dahinter steckt. Kammer überreichte die Urkunden sowie die goldene Verbandsehrennadel an die Jubilare.  Über das Hauptorchester berichten wir gesondert.