Stadtmarke: Der neue Slogan soll "Schwarzwald" und "Zeit" enthalten

Die neue "Dachmarke" für Schramberg gewinnt weiter an Schärfe. Es läuft auf die Begriffe "Schwarzwald" und "Zeit" hinaus. Wem fällt dazu ein griffiger Slogan ein?

Von Volker Rath

Schramberg. Der Lenkungskreis unter Moderation der Imakomm Akademie hat weiter gebrütet und ausgesiebt. Das neue Zwischenergebnis stellte Elias Heinrich von Imakomm dem Verwaltungsausschuss vor. Von den vier "Trümpfen", auf die die Schramberger selbst stolz sind und für die die Stadt im Land nachweislich bekannt ist, fallen zwei weg: Wirtschaftskraft und Fasnet. Das heißt: nicht ganz. Sie tauchen nur nicht im Slogan auf, sollen aber im Untertitel stehen und in Form von konkreten Projekten ausgespielt werden, zusammen mit den Blöcken Kultur und Gemeinschaft.

Heinrich hält das aus fachliher Sicht für konsequent und richtig. Mit mehr als zwei Themen wirken Logo und Slogan überladen, auch andere Städte hätten Fasnet und eine starke Wirtschaft. Die Kombination von Schwarzwald und Zeit(en) sei hingegen nicht nur "einzigartig", sondern auch "authentisch". Außerdem passt es in die Umfrageergebnisse: Uhrenindustrie und Natur sind den Schrambergern wichtig und machen die Stadt bis heute überregional bekannt. "Sie erzeugen auch positive Assoziationen. Da entstehen sofort Bilder im Kopf", so Heinrichs. Mit dem "Park der Zeiten" und dem Museum "ErfinderZeiten" gebe es bereits "viel in diese Richtung".

Es bleibt aber noch viel zu tun – und zu bezahlen. Bis Slogan und Marke stehen sowie die entscheidenden Stellen in der Stadt im Konzept geschult sind, müsste die Stadt nach derzeitigen Schätzungen noch mal 47 000 bis 84 000 Euro in die Hand nehmen. Darin noch nicht enthalten sind die Kosten, um städtische Materialien wie Briefköpfe, Broschüren und Internetseite auf das neue "Coporate Design" zu trimmen. Heinrich schwebt vor, für das Logo Agenturen und professionelle Fotografen einzuschalten. Für den Slogan könnte ein Wettbewerb unter den Bürgern ausgelobt werden. Mit Wirtschaftsförderer Manfred Jungbeck soll ein "klarer Markenverantwortlicher" benannt und ein "Markenboard" mit acht bis zehn Personen gebildet werden. Sie sollen alle Marken-Initiativen steuern und wie Gralshüter darüber wachen, dass alle Projekte 100-prozentig ins Raster passen und die "Marke Schramberg" nicht verwässert wird. Alle paar Jahre soll eine externe Agentur überprüfen, wie stark die Marke ist und ob die Stadt noch auf Kurs liegt. Dazu sei zusätzliches Personal notwendig, zu Beginn wohl eine auf zwei Jahre befristetete Halbtagsstelle.

Start zum Stadtjubiläum?

OB Thomas Herzog hofft, dass die "Marke" zum Stadtjubiläum 2017 am Start ist. Er ist zuversichtlich, das notwendige Geld trotz der Sparzwänge im Haushalt freischaufeln zu können. Die Räte im Ausschuss trugen den Kurs mit. Jetzt abzubrechen, würde bedeuten, das bisher ausgegebene Geld sei "zum Fenster rausgeschmissen", so Thomas Brantner (CDU). Die Stadt müsse bei Folgeprojekten ja nicht gleich "mit voller Kraft loslegen". Der OB sagte, "zum Nulltarif" sei Marketing nicht zu haben. Laut Udo Neudeck (Freie Liste) stecke bereits "zu viel Herzblut drin", um die Pläne jetzt "einfach in die Schublade zu legen". Jürgen Reuter (CDU) meinte, jetzt sei der Eintritt in die "wichtige Phase" erfolgt. Wenn hier sauber gearbeitet werde, "tut man sich später leichter".

Einstimmig fasste der Ausschuss die Empfehlung an den Gemeinderat, den Kurs und die für 2016 anfallenden Kosten mitzutragen. Was danach kommt, um die "Marke Schramberg" mit Leben zu füllen, wird später entschieden. Erste lose, teils richtig teure Ideen gibt es schon: eine Gesprächsreihe "Wirtschaftszeiten", ein Feinmechanik-Kongress "Innovationszeiten", ein Festival "Burgzeiten", ein Orgelwettbewerb "Kulturzeiten", die Vermarktung der "Fünften Jahreszeit" oder eine Vereinigung wirtschaftsstarker Schwarzwald-Städte "Kooperationszeiten" mit Sitz in Schramberg.

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