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Netzwerk: 580 Flüchtlinge in Schramberg und Lauterbach zu betreuen / Thema nicht mehr so stark im Fokus

Schramberg. Um die Flüchtlinge in Schramberg ist es in letzter Zeit nach außen hin etwas ruhiger geworden, ist doch die Zahl der Neuankömmlinge stark zurückgegangen.

Schramberg. Dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass circa 400 Geflüchtete in Schramberg und circa 180 in Lauterbach leben und dort nach wie vor versuchen, ihren Platz hier zu finden. Dank des unermüdlichen Einsatzes – seit nunmehr zwei Jahren– vieler Helfer im Netzwerk Willkommen Schramberg-Lauterbach, stehen diese Menschen nicht ohne Unterstützung da.

Mit 14 Sprachlehrern werden jede Woche in Schramberg, Tennenbronn, Lauterbach und auf dem Sulgen diverse Sprachkurse auf unterschiedlichstem Niveau angeboten. Zudem gibt es seit dem Frühjahr einen Intensivkurs an vier Vormittagen in der Woche für alle die, die auf einen Platz in einem Integrationskurs warten. Neben den Sprachlehrern, gibt es auch noch zahlreiche Paten. Diese sind im ständigen Kontakt zu den Familien und helfen bei allen anfallenden Dingen. Sei es beim Arztbesuch, bei Behördengängen, Wohnung und Möbel finden, schulischen Angelegenheiten oder einfach nur beim "sich hier Wohlfühlen". Und als drittes gibt es noch jeden Mittwochnachmittag das Begegnungskaffee im evangelischen Gemeindehaus. Von 14.30 bis 16 Uhr bietet dies die Gelegenheit für den gemeinsamen Austausch zwischen Schrambergern und Flüchtlingen. Ein kleines Team engagierter Bürger schenkt allen ein paar Stunden Zeit für dieses Café.

Zahlreiche Wohnungen konnten mittlerweile dank der Paten und Helfer vermittelt und auch eingerichtet werden. Für die Koordination der Möbelspenden und den Transport dieser wird das Netzwerk tatkräftig von einem Bufdi aus dem Juks³ unterstützt. "Man könne es gar nicht genug schätzen, was diese Menschen für uns alle hier tun", erklärt Dorothee Golm vom Netzwerk Willkommen. Habe doch die offizielle Integrationsbeauftragte der Stadt die Abteilung gewechselt und falle seither als direkte Anlaufstelle weg. Die im Sommer bewilligte Stellenaufstockung um 50 Prozent stehe wohl auch noch aus.

Wohlfühlen könne man sich aber nur dort, wo man mit offenen Armen empfangen wird. Da gehe es nicht um Geld, sondern um das Füreinander da sein, das Helfen und Zuhören.