Ehrung bei der Kolpingfamilie Sulgen (von links): Vorsitzender Reinhold Seckinger, Reinhold Rapp, Klaus King, Martin Klausmann, Karl Haas,Paul King, Gerhard Klausmann, Hubert Haas, Alois Gerritsen, Präses Pfarrer Eberhard Eisele und stellvertretender Vorsitzender Herbert Seckinger. Foto: Eschle Foto: Schwarzwälder-Bote

Gedenktag: Sulgener Kolpingfamilie ehrt den Gründervater mit feierlichem Gottesdienst und der Auszeichnung treuer Mitglieder

Begonnen wurde der Sulgener Kolping-Gedenktag mit einem Gemeindegottesdienst in der St. Laurentiuskirche, mitgestaltet von Vereinsmitgliedern und zelebriert von Präses Pfarrer Eberhard Eisele.

Schramberg-Sulgen. In seiner Ansprache ging Pfarrer Eisele auf die Adventsseligen und -Heiligen ein. Ihr Leben und Wirken, ihre Botschaft und Person kann den Gläubigen heute eine wertvolle Hilfe und Ansporn sein. Von Johannes dem Täufer spannte Pfarrer Eisele den Bogen zu Adolph Kolping, der am 4. Dezember 1865 verstarb. Deshalb feiern die Kolpingfamilien weltweit den Kolpinggedenktag am 2. Advent. Der ehemalige Papst Benedikt XVI. hat das Kolpingwerk als eine Kraft des Glaubens bezeichnet. Für Kolping war der Glaube mit dem Werk aufs engste verbunden. Er drückte dies in seiner ihm eigenen Sprache so aus: Es braucht einen Glauben, der "sich bis zur Erde bückt". Das habe Kolping getan, indem er sich der sozialen Not der Handwerker und Arbeiter im 19. Jahrhundert annahm, einem Milieu, dem er eigentlich durch sein Studium und seine Weihe zum Priester entfliehen wollte.

Pfarrer Eisele stellte die Frage in den Raum, was heißt es heute, Kolping nachzufolgen? Ihn zu verehren und bewundern, reiche nicht aus. Das soziale Engagement auf christlicher Grundlage müsse folgen. Nachfolge im Sinne Kolpings bedeute unter anderem, suchenden, heimatlosen Menschen, wie den Gesellen seiner Zeit, ein christliches Zuhause und neue Familien zu geben. Nicht umsonst spreche man von Kolping-Familien und dem Kolpingwerk als Sozialverband der katholischen Kirche.

Nach dem Gottesdienst wurde die Feier im Pfarrhof fortgesetzt, in deren Mittelpunkt die Ehrung verdienter, langjähriger Mitglieder stand. Vorsitzender Reinhold Seckinger ging in seiner Begrüßung ebenfalls auf Kolping und seine Lebensleistung ein. Mit adventlichen- und Kolpingliedern wurde die Feier umrahmt. Im inoffiziellen Teil richtete Claudia Ginter, die in der Flüchtlingsbetreuung in Sulgen aktiv ist, einen flammenden Appell an die Anwesenden. Sie sucht Wohnungen und Arbeit für ihre Schützlinge und bat bei der Suche um Unterstützung, so dass den Gestrandeten ein menschenwürdiges Leben ermöglicht wird. Mitglied Christian Eckel stellte als Vorsitzender der Modellbahnfreunde Eschach- tal Stetten o. R. mit einem interessanten Bildbeitrag seinen Verein vor.

Viele besondere Ehrungen

Vorsitzender Reinhold Seckinger begann den Ehrungsreigen für 50-jährige Mitgliedschaft. Es sind dies Reinhold Rapp, Gerhard Klausmann, Karl Haas, Klaus King und Martin Klausmann. Seckinger ging mit beredten Worten auf die Jubilare ein und erwähnte ihre für den Verein erbrachten Dienste. Reinhold Rapp ist neben seiner Ausschuss- und Kassiertätigkeit für seine Kochkunst bekannt und hat bei vielen Veranstaltungen für eine gute Verpflegung gesorgt. Auch Klaus King war Teil des Kochteams, Ausschussmitglied und Leiter der Gruppe Junge Erwachsene. Seckinger bezeichnete ihn als einen der zuverlässigsten Mitglieder, der auch heute noch aktiv bei vielen Arbeitseinsätzen dabei ist. Gerhard Klausmann kann Ausschusstätigkeit vorweisen war als Fasnetsaktivist früher vielfach im Einsatz und ist bei Arbeitseinsätzen immer noch ein gern gesehener Helfer.

Jahrzehntelang im Ausschuss, siebzehn Jahre Kassierer, ein Jahr Vorsitzender, früher ein begabter Theaterspieler und Organisator kann über Karl Haas von der Hutneck berichtet werden, dessen Mitarbeit als unverzichtbar angesehen wird.

Martin Klausmann wurde beim Kolpinggedenktag 2015 für seinen Einsatz als langjähriger Vorsitzender bereits zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Auf 60 Jahre Mitgliedschaft bringt es Hubert Haas. Seine umfangreichen Verdienste sind im Verein und in der Öffentlichkeit allseits bekannt. Für 65 Jahre Mitgliedschaft im Kolpingwerk wurde Paul King geehrt. Auch er kann auf viele Jahre Ausschusstätigkeit, 15 Jahre als Kassierer und auf zahlreiche Arbeitseinsatze zurückblicken.

Eine ganz seltene Ehrung wurde Alois Gerritsen zuteil. Er ist 70 Jahre Mitglied im Kolpingwerk, verteilt auf drei Kolpingfamilien. Zuerst in seiner Geburtsstadt Bocholt, wo er 1946 eintrat, dann einige Jahre in Schramberg und seit 1960 in Sulgen.

Seckinger bedankte sich bei allen Jubilaren für die Treue zum Kolpingwerk, überreichte ihnen Urkunden, Anstecknadeln in Gold sowie Geschenke und dankte auch deren Ehefrauen für ihre tatkräftige Mithilfe in den zurück liegenden Jahrzehnten.