Felix Weinold beim Aufbau der Ausstellung. Foto: Kiolbassa Foto: Schwarzwälder-Bote

Kunst: Felix Weinold stellt im Schloss aus

Schramberg (lar). Zur Eröffnung seiner Ausstellung "Diebstahl verpflichtet. Malerei und Fotografie" lädt der Felix Weinold, der von 1982 bis 1988 an der Akademie der Bildenden Künste studiert hat, heute um 19.30 Uhr in die Ausstellungsräume des Schlosses in Schramberg ein.

Weinold zeigt dort Werke aus seinen Schwerpunkten Malerei und Fotografie. Seinen dritten Schwerpunkt Kunst am Bau kann er leider nicht vorstellen. Weinolds Kunst ist fotorealistisch, aber auch gestisch und "teilweise ein bisschen naiv". Die beiden Techniken Malerei und Fotografie stehen sich nicht unverbunden gegenüber, die Malerei bedient sich fotorealistischer Aspekte sowie anders herum. Seine Werke sind sowohl fast ungegenständlich und gestisch, als auch gegenständlich und schon fast figurativ. Durch die unterschiedlichen Techniken erscheint seine Ausstellung fast schon wie eine Gruppenausstellung. Er arbeitet nach dem Motto "als Handschrift keine Handschrift zu haben".

Wiedererkennbare Handschriften und Motive möchte er vermeiden. Eines seiner Werke ist eine Sammlung zweckentfremdeter Postkarten. Motive aus aller Welt, aus der Hoch- sowie aus der Tiefkultur hat er in zwölf Postkarten verschmelzen lassen. Im Zentrum der Postkarte sieht der Besucher jedoch nur farbige Quadrate. Weinold stellt, wie er selbst betont, in diesem Werk den Sinn der Postkarte auf den Kopf. Gerne bedient er sich für solche Arbeiten mit Bildern aus dem Internet. Daher auch der Titel seiner Ausstellung "Diebstahl verpflichtet". Weinold ist der Meinung, dass sich die jüngeren Künstler, also quasi die "Zwerge" unter den Künstlern, die "auf den Schultern von Riesen stehen" an deren Werken bedienen und Aspekte aus deren Arbeiten übernehmen dürfen. Aber nur, wenn sie etwas Neues und Besseres daraus machen und somit "aus dem Geklauten etwas Eigenes machen." Einige seiner fotografischen Werke erinnern an abstrakte Kunst, wer genau hinschaut, kann er detailgetreue Großaufnahmen, zum Beispiel von einem Parkplatz mit nur zwei Autos erkennen.

Weinolds Bilder sollen zum Nachdenken und Nachfühlen anregen. "Vielleicht sind meine Arbeiten eher etwas für Intellektuelle, die über das, was sie sehen sinnieren", überlegt er. Und nicht nur mit "gefällt mir" oder eben "gefällt mir nicht" bewerten. Die Ausstellung ist bis Sonntag, 17. April, dienstags bis samstags jeweils von 13 bis 17 Uhr geöffnet; sonn- und feiertags ab 11 Uhr.