Die Vorstände Rainer Fader (links) und Udo Stefan Schlipf wagten auch einen Blick in die Zukunft. Foto: Schwarzwälder-Bote

Mitgliederversammlung: Volksbank Schwarzwald-Neckar legt Zahlen vor / Technische Fusion mit Donau-Neckar zum 1. März 2017

Schramberg-Sulgen (lh). Die Volksbank Schwarzwald-Neckar erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 einen Gewinn von 690 000 Euro. Davon werden 189 000 Euro an die Mitglieder in Form einer zweiprozentigen Dividende ausgeschüttet. Auffallend dabei ist, dass der Überschuss ziemlich identisch mit dem Ergebnis aus dem Vorjahr ist, obwohl die Bilanzsumme im Vergleich zu 2014 um zwölf Millionen Euro auf 567 Millionen Euro gesteigert wurde.

Vorstand Rainer Fader begründete dies bei der Mitgliederversammlung in der Festhalle Sulgen zum einen mit dem Rückgang beim Zinsüberschuss von 13,4 auf 13,2 Millionen Euro. Dies sei zwar noch ein gutes Ergebnis, dieser Ertrag, erklärte Fader, werde in den kommenden Jahren stark zurückgehen, weil die Vertragslaufzeit von alten Krediten mit höheren Zinsen ende. Auf der anderen Seite habe es bei der Vergabe von neuen Krediten eine Steigerung um 16 auf 316 Millionen Euro gegeben, allerdings zu wesentlich niedrigeren Konditionen.

Keine betriebsbedingten Kündigungen

Mit nur noch 26 Millionen Euro bei anderen Kreditinstituten angelegtes Geld, halb so viel wie in 2014, und wofür die Volksbank Minuszinsen zahlen müsse, sei bereits reagiert worden, so Fader.

Zuwächse wurden im Wertpapiergeschäft (plus 15 Millionen Euro), bei den Kundeneinlagen (plus sechs Millionen Euro) und im Kundengesamtvolumen (plus 28 Millionen Euro) erzielt. Bei den Verwaltungsaufwendungen konnten rund 400 000 Euro gespart werden.

Wie beide Vorstände versicherten, seien durch die Fusion keine betriebsbedingten Kündigungen seitens der Bank an die Mitarbeiter ausgesprochen worden. Durch den Weggang von Mitarbeitern, altersbedingtes Ausscheiden und durch Mutterschutz frei gewordene Stellen seien jedoch nicht wieder besetzt worden, räumten sie ein.

Auf Anfrage eines besorgten Mitglieds, wo die derzeit 22 Auszubildenden später eingesetzt werden sollen, sagte Fader: "Wir legen großen Wert auf qualitative Ausbildung. Bei einer Bank mit circa 450 Mitarbeitern beträgt die natürliche Fluktuation rund fünf Prozent. Das entspricht etwa der Anzahl unserer Azubis. Von denen werden erfahrungsgemäß nicht alle bleiben, weil manche nach der Ausbildungszeit studieren wollen". Wie sich die Kontoführungsgebühren künftig entwickeln werden, wie ein weiteres Mitglied wissen wollte, konnte Schlipf hingegen nicht konkret beantworten. Noch vor zwei Jahren hätte niemand geglaubt, einmal für das Ersparte Minuszinsen zahlen zu müssen.

Neue Kontonummern und Bankleitzahlen

Gebührenfreie Konten werde es bei der aktuellen Niedrigzinssituation bald nicht mehr geben, da sei er sich ziemlich sicher. "Wir versuchen, faire Gebühren zu erhalten", versprach Schlipf. Es werde weitere Regulatorik auf die Banken zukommen, die Geld koste. Auf der anderen Seit sänken die Erträge. Es müssten neue Strukturen geschaffen werden.

Mit der Volksbank Donau-Neckar habe die Volksbank Schwarzwald-Neckar den richtigen Partner gefunden. Durch die Fusion sei die neue Volksbank Donau-Neckar für die Zukunft gut aufgestellt. Wenn man größer werde, eröffneten sich Sparpotentiale im IT-Bereich. Die über 45 000 Mitglieder der neuen Großbank, davon knapp 16 000 von Schwarzwald-Neckar, werden sich alsbald an neue Kontonummern und Bankleitzahlen gewöhnen müssen. Sobald die technische Fusion zum 1. März 2017 vollzogen ist, erhalten Kunden und Mitglieder ein entsprechendes Schreiben. Nach den Regularien unterhielt der Musikverein Sulgen die Besucher.