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Konzert: Sulgener Chor "Sing&Pray" feiert 20-jähriges Bestehen mit dynamischem Kirchen-Konzert

Gospel, Pop und Balladen stehen normalerweise auf dem Repertoire des Sulgener Chores "Sing&Pray" unter der Leitung von Jerry Bantle.

Schramberg-Sulgen. Doch bei ihrem Jubiläumskonzert in der Evangelischen Kirche anlässlich des 20-jährigen Bestehens des modernen Chores hatten die Sängerinnen und Sänger vor allem Anbetungs-, Lob- und Preislieder in englischer und deutscher Sprache im Programm, die die Chormitglieder in wechselnder Reihenfolge selbst ansagten. Obwohl der Anteil der Sänger mit vier Männern im Verhältnis zu den Sängerinnen optisch gering erschien, glichen die engagierten Tenöre und Bässe die Quantität durch Qualität aus. Etwas Besonderes war die Teilnahme von zwei sehbehinderten Sängerinnen im Chor. In seiner Begrüßung ging Pfarrer Markus Krimmer auf das Gründungsjahr 1996 zurück, als zum Beispiel das Klonschaf Dolly für Schlagzeilen sorgte oder Deutschland in England Fußball-Europameister wurde. Der Chor habe sich zum Ziel gesetzt, die Botschaft des Evangeliums in vielen verschiedenen Musikstilen in Konzerten und Gottesdiensten den Menschen nahezubringen. Anfangs unter dem Namen "Another Choir" habe der Chor später den Namen "Sing&Praise" und schließlich "Sing&Pray" gewählt, was dem Luther-Zitat "Wer singt, betet doppelt" voll entspräche. Mit Stolz wies der Pfarrer auf das Durchhaltevermögen des Chors trotz Männerstimmenmangels hin. Die Chordamen mit orangeroten Schals auf schwarzem Outfit, die Herren mit orangefarbener Krawatte, so präsentierten sich die bestens vorbereiteten Sängerinnen und Sänger den Zuhörern in der voll besetzten Kirche. Begleitet vom Background mit Keyboard- oder Pianoklängen und schwungvoll geleitet von Jerry Bantle, zeigten die Choristen schon beim Eingangs-Gospel "Holy, holy, holy" ihre Begeisterung. Der Text der englischsprachigen Songs wurde jeweils für die Zuhörer ins Deutsche übertragen, um die Botschaft des Liedes voll zu übermitteln. So konnten die Zuhörer außer den rhythmischen Melodien auch die poesievollen Texte voll aufnehmen. Auch der Rhythmus ging sehr schnell auf das Publikum über, weshalb die Zuhörer schon beim zweiten Song mitklatschten. Abwechslung wurde geboten durch den Wechsel zwischen Männer- und Frauenstimmen, Vorsängern und Chor. Beim Gospel "You are mighty" sprang der Funke des Enthusiasmus vom Duo auf den gesamten Chor über. An den Wechsel zwischen Vorsänger und Chor bei den ursprünglichen Chören der schwarzen Bevölkerung der USA erinnerte das Solo des einzigen schwarzen Sängers im Chor. Sehr straff im Rhythmus, warf der Song "Zufällig passiert" die Frage auf, ob das Leben Zufall oder Fügung sei und ob es auf ein Ziel hingehe. Um das Fallenlassen in Gottes Hand ging es beim Song "Getragen vom Wind". Sehr kraftvoll klang das Duo beim Gospel "The keeper", das der Chor teilweise mit Tonsilben begleitete. Dank der exakten Zeichengebung des Chorleiters gingen die Sänger sehr dynamisch mit. Beim Song "The Rock" verwandelte sich das Gegeneinander von Frauen- und Männerstimmen in ein Miteinander. Beim Revelation-Song stellte sich der Dirigent zu den Sängern. Auch ohne Dirigent hörte sich das mitreißende Halleluja-Lied an, als käme es wie aus einem Mund. Dem Psalm 134 war der Gospel "Come praise the Lord" entnommen, bei dem sich aus dem Unisono eine saubere Mehrstimmigkeit mit schönen Akzenten entwickelte. Mit einem feierlichen Segenslied beendete der Chor sein ansprechendes Jubiläumskonzert, nicht ohne noch zwei Zugaben zu gewähren, die letzte in afrikanischer Sprache.

Beim Jubiläumskonzert des Gospelchores Sing&Pray A konnte Pfarrer Markus Krimmer fünf Chormitglieder für 20 Jahre Engagement im Chor ehren. Geehrt wurden Barbara Roming, Regina Schneider, Christina Hecker, Susanne Bantle und Chorleiter Jerry Bantle. Besonderen Dank sprach er dem Chorleiter aus, der den Chor antreibe und motiviere.