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Dauerausstellung im Römerkastell in Waldmössingen soll aufgepeppt werden

Die Dauerausstellung im Römerkastell ist spätestens nach der Inbetriebnahme des Erlebnisbauernhofs nicht mehr zeitgemäß. Sie soll für 12000 Euro aufgepeppt werden. Ob das reicht?

Schramberg-Waldmössingen. Im Vorfeld der Ortschaftsratssitzung am Montag trafen sich die Räte vor dem Römerkastell. Mit dabei die beiden Museums-Fachfrauen Gisela Lixfeld aus der Talstadt und Martina Meyr vom Dominikaner-Museum Rottweil. Wie Ortsvorsteherin Claudia Schmid erläuterte, sei das Römerkastell in die Konzeption des Erlebnisbauernhofs als Teil des Rundwegs einbezogen worden. Aus Kostengründen sei jedoch weder eine Beschilderung noch eine Überarbeitung der Ausstellung erfolgt.

Da der Bauernhof sehr gut angenommen und vermehrt Besuche und Führungen im Römerkastell nachgefragt würden, bestehe aus ihrer Sicht dringender Handlungsbedarf. Eine erste Kostenschätzung habe einen Betrag von rund 12 000 Euro ergeben, informierte die Ortsvorsteherin. Meyr sagte, die Stadt habe mit dem Erlebnisbauernhof einen Weg beschritten, in dem die Dauerausstellung des Römerkastells eher stiefmütterlich wirke. Da habe sich seit den 1990er-Jahren nichts verändert. Die Texte unter den Bildern seien eindeutig zu lang und würden von Besuchern nicht aufgenommen. Die Vitrinen müssten inhaltlich gezielter nach militärischen und alltäglichen Funden getrennt werden. Sie wundere sich ohnehin, dass lose auf den Vitrinen liegende Rüstungsgegenstände noch nicht verschwunden seien. Diese könnten auf einem Gestell übersichtlicher dargestellt werden.

Frischer Anstrich

Mit einer Holzumrandung der Fenster und einem frischen Anstrich der Wände könne der Raum optisch aufgepeppt werden, schilderte die Expertin ihre Vorstellungen. Wie Lixfeld ergänzte, sei das Kastell in die Jahre gekommen. Der Erlebnisbauernhof mache die Überarbeitung der Dauerausstellung zur Pflicht. Für die Vermittlung der Geschichte von Waldmössingen wirke sie sehr angestaubt, weder sei sie ein Aushängeschild für Stadt und Stadtteil, bekräftigte die städtische Museumsleiterin. Rat Jürgen Kaupp erinnerte an den schon lange bestehenden Wunsch des Ortschaftsrats, wie das Gelände um das Kastell herum noch besser genutzt werden könne.

Es fehle eine stimmige Konzeption für das gesamte Erholungsgebiet einschließlich der Kastellhalle. Bislang habe man sich in Stückwerk verzettelt. Man müsse bereit sein, hierfür mal 20 000 bis 30 000 Euro in die Hand zu nehmen. Bevor man öffentliche Gelder in die Renovierung des Kastells reinstecke, müsse mit den Behörden Dinge wie Behindertengerechtigkeit und Brandschutz geklärt sein, riet Kaupp. Der Beschluss über den Relaunch der Ausstellung und die Bereitstellung der erforderlichen Mittel bei den Haushaltsberatungen für 2017 erfolgte einstimmig.

Kontakt zur Akademie

Repariert werden muss auch das Zinnen-Dach des Kastells, das als separate Maßnahme bereits in einer früheren Sitzung beschlossen wurde. Hierzu hatte Rat Rainer Fus noch eine Idee. In Rottweil gebe es eine Gewerbeakademie, in der Auszubildende des Handwerks, darunter auch Zimmerer, solche Reparaturen gerne als Projektarbeit übernähmen. Wenn es gewünscht werde, nehme er Kontakt zu der Einrichtung auf, bot Fus an. Ortsvorsteherin Schmid dankte und sagte: "Für pfiffige Ideen bin ich jederzeit offen".