Francesco Infantone lebt seit 42 Jahren in Schramberg. Foto: Fritsche

Der Schramberger punktet mit sizilianischen Gerichten. Auf Sat.1 kämpft er gegen drei Sterneköche.

Schramberg-Sulgen - Nächste Woche kämpft der Schramberger Francesco Infantone im Vorabendprogramm des Fernsehsenders Sat.1 gegen drei Sterneköche.

Soviel darf der frühere Kickboxer und heutige Gastronom schon jetzt verraten: Bei der Aufzeichnung zur Koch-Game-Show ist es für den Sulgener gut gelaufen. Mit den Spezialitäten aus seiner ursprünglichen Heimat Sizilien konnte Francesco Infantone punkten. Beim "Kampf der Köche" muss jeweils ein Hobby-Koch mit seinen drei besten und jahrelang erprobten Rezepten nacheinander gegen drei Profi-Köche antreten. Eine Zuschauer-Jury verkostet "blind" die Gerichte und entscheidet, wer gewonnen hat. Mit welchem Gericht er gegen welchen Profi antritt, darf der Hobby-Koch entscheiden. Moderiert wird die Show von Sternekoch Alexander Herrmann.

Infantone hat sich für zwei sizilianische Spezialitäten entschieden, nämlich für Cannoli (frittierte Teigrolle mit einer süßen cremigen Füllung) und hausgemachten Nudeln mit Fenchelkörnern. Als drittes zauberte er seine Hähnchenflügel ("Chicken Wings") mit eigener Spezialgewürzmischung. In der dritten Runde trat er damit gegen Promikoch Ralf Zacherl an. "Es ist gut gelaufen, aber wie genau, darf ich vor dem Sendetermin nicht sagen."

"Wie ein kleiner Star"

Das Ganze spielte sich im Studio von Sat.1 in Köln ab. Eine voll ausgestattete Küche war aufgebaut und die Geräte installiert. "Ich habe mich an dem Tag wie ein kleiner Star gefühlt, und es war eine große Ehre für mich, mit Ralf Zacherl zu kochen", berichtet Infantone. Irgendwann war ihm die Idee gekommen, bei so etwas mal mitzumachen. Via Internet hat er sich mit einem Schreiben, Fotos von den Gerichten, von sich und auch mit einem kleinen Video beworben. Daraufhin wurde er im Frühjahr zum Casting eingeladen. Das lief so gut (eine "Rampensau" wie er habe noch gefehlt), dass er gleich vor Ort noch die Zusage für die Sendung bekam. Es folgten wochenlange Vorbereitungen. Dann ging es wieder nach Köln, morgens hin, abends zurück. Schwester, Schwager und zwei seiner sechs Kinder kamen mit und drückten die Daumen. Es hat geholfen.

In Schramberg lebt Infantone seit 42 Jahren. Als er zwölf war, zog er mit seinen Eltern aus Sizilien in die Talstadt. Er ist später viel herumgekommen. In den 1970er- und 1980er-Jahren holte er als Kickboxer viele Titel, 1978 wurde er sogar Europa- und 1984 Weltmeister. In Italien und Deutschland trat er in Discos und auf Stadtfesten mit Kung-Fu-Shows auf, hat so sein Geld verdient. Die Schramberger kennen ihn als Gastronomen. Nach einer Stippvisite im Bernecktal ("Forellenstube") hat er aktuell in Freudenstadt und Singen mit seiner Schwester zusammen jeweils einen Schnellimbiss ("U Gaddu" in sizilianischer Schreibweise).

Überhaupt Sizilien: "Ich bin stolz, ein Sizilianer zu sein". In seinem Heimatort bei Agrigento hat er immer noch Verwandte und Jugendfreunde, ein- oder zweimal im Jahr fährt er dorthin. Und wenn er nicht gerade in seinem Schnellimbiss arbeitet, sieht man Infantone auch oft seinen Espresso oder Capuccino in der Schramberger Hauptstraße trinken. Mit dem Auftritt bei Sat.1 ist Infantone auf den Geschmack gekommen. Er hat sich jetzt für die Serie "Wild Island" vom Sender ProSieben beworben und wartet auf die Einladung zum Casting. Wenn sie ihn nehmen, muss er sich vier Wochen lang auf einer einsamen Insel durchschlagen. Ohne Kochtopf, aber dafür mit einer Helmkamera ausgestattet.

Weitere Informationen: "Kampf der Köche" wird auf SAT.1 ab Montag, 26. September, montags bis freitags, 19 Uhr, gesendet. Der Schramberger ist am Freitag, 7. Oktober, zu sehen.