Der hohe Sanierungsaufwand zum Erhalt der Villa Junghans gefällt nicht allen Stadträten. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Josef Günter wünscht Bericht / Ratsmehrheit jedoch mit derzeitiger Situation sehr zufrieden

Schramberg (sw). Nicht glücklich zeigte sich Josef Günter (SPD/Buntspecht) über die Kosten, die die Stadt jährlich für das Parkhotel aufwendet. Die Stadt unterhalte und betreibe ein Hotel in der Villa Junghans mit einem Abmangel von 90 000 Euro, hier sollte man aufzeigen, welche Gesamtsumme man bereit sei, jährlich auszugeben, forderte Günter.

Insgesamt hatte er Zahlen von 140 000 Euro für 2015 und 240 000 Euro für 2016 im Haushalt ausgemacht. Deswegen bat er bei der Haushaltsplanberatung darum, dass nochmals berichtet werde und eventuell auch Alternativen aufgezeigt werden sollten, auch in der Bewirtschaftung. Dabei erwähnte er die Möglichkeit einer langfristigen Verpachtung, eventuell auch einer Erbpacht. Auch die Frage nach einer Mietanpassung warf Günter auf. In der Fülle würden diese Ausgaben der Stadt den Atem nehmen, um zu investieren. In zehn Jahren seien in die Villa Junghans rund 1,5 Millionen Euro investiert worden.

Clemens Maurer (CDU) erinnerte daran, dass man "die Strahlkraft der Villa Junghans" nicht unterschätzen dürfe. Der Aufbau einer anderen Marke koste Geld und Zeit. Auch deshalb könne er die Diskussion um eine andere Nutzung nicht verstehen.

Zudem betreibe die Stadt kein Hotel, habe aber ein unter Denkmalschutz stehendes Gebäude, das sie "hegen und pflegen" müsse "und das muss so bleiben". Aber zu meinen, das sei bei einem so alten Gebäude alles billig zu haben, da täusche man sich, so Maurer.

Hans-Jörg Fahrner erinnerte, dass 1978 eine Grundsatzentscheidung getroffen worden sei, weil die Villa ständig Kosten verursacht habe. Damals war überlegt worden, ob man das Gebäude nicht verkaufe und einen Bettenbau von einem Investor erstellen lasse – wie es auch, als es um Sondergebiet ging, debattiert worden sei. Damals habe man sich für den Erhalt des Gebäudes für die Stadt ausgesprochen, mit Kenntnis, dass es dies Kosten verursacht.

Udo Neudeck (Freie Liste) erinnerte daran, dass es vor 15 Jahren die gleichen Kosten gegeben habe – ohne Konzept; jetzt habe man "endlich einen durchgehenden, ordentlichen Unternehmer, der was draus macht, jetzt kommt der Antrag nicht an der richtiger Stelle." Es gebe eine Kontinuität, da sei es nicht einzusehen, der Verwaltung den Auftrag zu geben, zu schauen, welche alternativen Nutzungen möglich seien. Es gehe noch eine Weile, so Neudeck, dann könne er einen Vortrag darüber selbst auswendig halten.

Mit dem Vorschlag von Oberbürgermeister Thomas Herzog, im Frühjahr nochmals zu berichten, die erforderlichen Mittel aber im Haushalt drin zu lassen, zeigte sich Günter einverstanden. Deutlich machte Herzog aber auch, dass die Stadt eigentlich noch viel mehr in den Unterhalt des Hauses stecken müsste, "um auf der Höhe zu sein".