Der Abschied eines Soldaten von seiner Familie im Jahr 1914 auf einer Zeichnung in einem Kriegstagebuch von Ernst Frey (1898 bis 1972) aus Waldmössingen. Foto: Stadtarchiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Eindrucksvolle Ausstellung "Waldmössingen im Ersten Weltkrieg" am Sonntag geöffnet

Schramberg-Waldmössingen. In allen Medien wird in diesem Sommer der Beginn des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren in Erinnerung gerufen, der als "Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts" gilt.

Einen spannenden Einblick, wie Menschen in der Gegend diese Zeit vor 100 Jahren erlebt haben, vermittelt derzeit die Ausstellung "Waldmössingen im Ersten Weltkrieg", die am morgigen Sonntag von 14 bis 17 Uhr im "Zigeunerhäusle" in der Weiherwasenstraße 2 wieder für Besucher geöffnet ist.

Der Erste Weltkrieg war in Waldmössingen lange vergessen. Ein vor zwei Jahren entdecktes Kriegstagebuch von Ernst Frey (1898 bis 1972) aus Waldmössingen gab dem Förderverein zur Heimatpflege und dem Stadtarchiv Schramberg den Anstoß zu einem Forschungsprojekt zu diesem Thema. Die Söhne des Tagebuchschreibers, Ernst Frey in Weingarten und Albert Frey in Ravensburg, stellten weitere Unterlagen aus dem Nachlass ihres Vaters zur Verfügung. Auch von anderen Kriegsteilnehmern aus Waldmössingen wurden Fotos, Feldpostkarten, Militärpässe, Orden und andere Zeitzeugnisse entdeckt.

Die Ausstellung spannt damit einen Bogen, der von einer Sonderausgabe des Schwarzwälder Boten über die Ermordung des österreichischen Thronfolgerpaares am 28. Juni 1914 in Sarajewo bis zu einer Ehrentafel der Gemeinde Waldmössingen für alle Gefallenen des Ersten Weltkrieges reicht, auf der bereits einige Besucher ihre Vorfahren entdeckt haben.

Besonderes Interesse finden die zahlreichen Feldpostkarten, die einen Themenschwerpunkt in der Ausstellung bilden. Aus dem vorhandenen Material hat Kuratorin Hilde Kimmich eine repräsentative Auswahl getroffen und Übersetzungen der handschriftlichen Mitteilungen angefertigt, so dass die Besucher einen ganz authentischen Eindruck bekommen, was die Soldaten aus Waldmössingen damals bewegt hat.

In der Ausstellung werden vier Postkarten mit historischen Motiven zum Kauf angeboten. Eine Postkarte zeigt das "Zigeunerhäusle" auf einer Zeichnung von Ernst Frey aus dem Jahr 1925, auf den drei anderen Postkarten sind Motive aus dem Ersten Weltkrieg zu sehen, die zum Teil ebenfalls von Ernst Frey stammen.

Weitere Informationen: www.http://heimatpflege-waldmoessingen.de