In der turbulenten Komödie um eine ungewollte Vaterschaft überstürzen sich die Ereignisse. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Theater: SVW-Akteure mitten im turbulenten Verwirrspiel um eine Vaterschaft

Schramberg-Waldmössingen. Immer wieder hört man aus Frauenkreisen, wie sich wohl schwangere Männer verhielten. Eine amüsante Kostprobe lieferte die Theatergruppe des SV Waldmössingen am zweiten Weihnachtsfeiertag. Bei der heiteren Komödie "Hilfe, mein Vater ist schwanger" kam das Publikum in der voll besetzten Kastellhalle aus dem Staunen und Lachen kaum heraus. Turbulente Szenen paarten sich mit flotten, manchmal auch derben Sprüchen, so dass kein Auge trocken blieb.

In dem Dreiakter der Autoren Betti und Karlheinz Lind fängt alles ganz harmlos mit einem Brief an. Der ist, wie sich später aufklärt, zwar an Hubert "Berti" Elsässer (Arne Wehrle) adressiert, doch dessen gleichnamiger Vater (Mario Dieterle) öffnet ihn und fällt aus allen Wolken. Da will ihm doch eine Bekannte, die er bei einem Besuch in einem Freudenstädter Tanzlokal kennenlernte und mit ihr die Nacht verbrachte, dessen Baby vor der Haustüre ablegen. Sozusagen, um zu testen, ob er als Vater geeignet ist. Als Beweis liegt dem Brief ein positiver Schwangerschaftstest bei. Auch Huberts Kumpel Albert Schweitzer (Harko Spielgelhader) ist entsetzt und spielt fortan nur ungern die von Hubert befohlene Vaterrolle.

Martha (Karin Eichenlaub), die ihrem verwitweten Bruder und dessen Sohn Berti den Haushalt macht, deren Freundin Lena (Maria Deusch) und Feriengast Karin Mayer (Vera Schmid) schmieden einen Plan, um die Männer unter die Haube zu bringen. Als dann die von Martha angeheuerte Dönerverkäuferin Riccarda Vianello (Carina Hezel) in überzeugender Manier als italienische Frauenärztin aufkreuzt und die Schwangerschaft bestätigt, glaubt Hubert Esser tatsächlich an das medizinische Wunder.

Karin Mayer wittert eine heiße Story für ein Boulevardblatt. In der Folgezeit überstürzen sich die Ereignisse und manchmal hatten die Besucher Mühe zu folgen, wer denn nun wen da an der Nase herumführt. Einmal schlagen die verbündeten Damen den Herren ein Schnippchen, dann wiederum drehten die Männer den Spieß um.

Für den inzwischen hochschwangeren Hubert, der nur noch Hubertine genannt wird und die Gelegenheit nutzt, sich von Martha bemuttern zu lassen, bestellt Sohn Berti die Hebamme Julia (Melanie Kaupp) ein. Diese hatte zuvor unerkannt ihr Kind im Baby-Safe an der Haustür abgestellt, mit Gebrauchsanweisung, wie ein Kleinkind betreut werden muss. Hubert und Albert stellen sich dabei äußerst ungeschickt an.

Martha ist es schließlich, die Licht ins Dunkel einer unglaublichen Geschichte bringt, die für fast alle Beteiligten in dem Freudenstädter Tanzlokal ihren Anfang nimmt. Berti ist nun plötzlich der leibliche Vater des Kindes, der spontan um die Hand von Julia anhält. Hubert erkennt in Karin die Frau, der er gerne heiraten würde. Und auch Martha hat einen Lebenspartner gefunden, den sie bisher verheimlicht hat. Nur zwischen Albert und Riccarda will es (noch) nicht funken.

Als Souffleur wirkte Aaron Knöpfle, Regie führte Rainer Gaus und für den guten Ton und Technik sorgten Dietmar Roth und Chris Labuschewski. Um die Bewirtung kümmerten sich die Aktiven und Altherren des Sportvereins.  Eine weitere Vorstellung des Schwanks gibt es am heutigen ab 19.30 Uhr in der Kastellhalle.