Jahreskonzert: Ensembles und Solisten des Akkordeonorchesters Waldmössingen um Dieter Witz begeistern

Das Jahreskonzert des Akkordeonorchesters Waldmössingen in der Kastellhalle unter der Leitung von Dieter Witz war, gespickt mit Bestleistungen und Überraschungen, ein Rundumgenuss für Auge und Ohr und ein großes kulturelles Highlight.

Von Antonie Anton

Schramberg-Waldmössingen. Drei Orchester traten an, um das inzwischen verwöhnte Publikum auf hohem Niveau zu unterhalten. Vorsitzende, Michaela Haag konnte im vollen Haus neben Ortsvorsteherin Claudia Schmid auch zahlreiche andere Ehrengäste willkommen heißen. Charmant angesagt von Franziska Schneider, eröffneten die Tastenwürmer vom "Orchesterle" den Reigen musikalischer Darbietungen mit dem flotten Disco-Step "Open up" von Jürgen Schmieder. Obwohl sie mit kleinen Instrumenten spielten, konnten viele der Kinder nur knapp über das Akkordeon herausschauen Doch die Finger liefen schon wie geschmiert über die Tasten. So auch beim Titel "Klasse Klassik für Kids" von J. Schröder bewiesen, wo sie Altmeister Bach erst im barocken, dann im fetzigen, modernen Stil präsentierten. In der Zugabe nach dem stürmischen Beifall erhoben sie sogar "Hänschen klein" zum Thema. Nach und nach verließen die Kids wie bei der Abschiedssinfonie die Bühne, bis nur noch eine Keyboarderin mit Percussion übrig blieb.

Erste Meisterleistungen

Das Teenieorchester der Jugendlichen widmete sein Programm vor allem der Rockmusik. Nach seinem Erfolg bei der Kreismeisterschaft trat es in neuer Formation auf. Zum Auftakt führten die Teenies die moderne Rockouvertüre "On Stage" von T. Ott mit schrillen Rhythmen, groovigem Orchestersound und gesanglichen Balladen auf.

Eine Meisterleistung war das Klaviersolo "November" von Melanie Kaupp, frischgebackene Preisträgerin mit Note "Hervorragend" beim Kreisjugendtreffen. Elisabeth Reuter las zuvor einen eindrucksvollen Text zur Einstimmung auf das Thema.

Hohe musikalische Reife

Mit der flüssigen Rockballade "Your Smile" gaben die Teenies mit ihrem super Sound eine weitere Kostprobe ihrer hohen musikalischen Reife und ihrer spielerischen Qualität ab, so dass nach dem großen Applaus eine Zugabe fällig war. Farbige Illustrationen auf zwei Leinwänden ergänzten die musikalische Aussage.

Den zweiten Konzertteil nach der Pause gestaltete mit Titeln aus Pop, Musical, Folklore, Film- und Programmmusik das versierte Erste Orchester, ebenfalls geleitet von Dieter Witz, der, omnipräsent, das gesamte Bühnengeschehen im Blick hatte und mit sparsamer Gestik präzise durch Tempo-, Rhythmus- und Taktwechsel führte. Die Moderation übernahm wieder sachkundig und informativ Elisabeth Reuter.

In einem Arrangement von H.G. Kölz begrüßte das hervorragend vorbereitete und mit Spitzenkräften besetzte Orchester die Gäste mit den romantischen Klangen der "Rhapsodia", einem an emotionale Filmmusik erinnernden fulminanten Opus des belgischen Komponisten R. Finn. Optisch unterstützt durch drastische Bilder eines Drachenkampfes schilderte das vielseitige Orchester in der Programmmusik "Dragon Fight" von Otto M. Schwarz mit allen stilistischen und instrumentalen Mitteln den Kampf gegen das bestialische Untier bis zum siegreichen Ende. Gänsehaut bei Grease

In die Beine ging der zwingende Rhythmus des folgenden brasilianischen Soul Bossa Nova von Quincy Jones in einer Bearbeitung von W. Russ. Auf der Bühne brach das Tanzfieber aus. Michaela Haag und Linus Witz brillierten mit einem mitreißenden Solo.

Gänsehaut bei "Grease"

Der folgende weltbekannte feurige Czardas Nr. 1 von V. Monti zog die Zuhörer vom 1. Ton an in seinen Bann. Zwei virtuose Solisten, Timo Armbruster auf dem Akkordeon und Lukas Witz am Xylofon, lieferten sich ein furioses Duell , der auch die Zuhörer zum Mitklatschen animierte.

Zwei weitere Solisten, Leila Witz aus den eigenen Reihen, und der Gastsänger Holga Dabrunz, machten zusammen mit dem Orchester, das Musical-Medley "Best of Grease", arrangiert von Dieter Witz, F. Rogoll und W.Russ, zu einem Hörerlebnis mit Gänsehaut-Feeling. Das mitreißende Gesangs-Duo traf voll ins Schwarze und musste auch den Vergleich mit dem auf der Leinwand gezeigten Original-Gesangspaar John Travolta und Olivia Newton-John nicht scheuen. Hier wie beim abschließenden Highlight "Let me entertain you" mit Hits von Robbie Williams durfte der spezielle Sound der E-Gitarre (Lukas Blessing) nicht fehlen und die Zuhörer wurden immer aufs Neue vom stimmgewaltigen Sänger zum Mitmachen aufgefordert.

Noch mehr Begeisterung

Für die erste Zugabe nach dem tosenden Beifall hatte das Orchester mit dem Titelsong des James-Bond-Films "Live and Let Die" (McCartney, arrangiert von Hans-Günther Kölz, noch eine Überraschung parat. Leila Witz brillierte mit einem virtuosen Solo. Noch einmal gab das Orchester alles und nach einem mächtigen Knall regnete es Konfetti auf die Zuhörer nieder. Die zweite Zugabe schenkte dem Publikum noch einmal die Möglichkeit, mit Holga Dabrunz und Robbie Williams zu singen und zu klatschen.