Helmut Banholzer und Hans-Peter Albert (von links) mit den anwesenden Geehrten und Thomas Engesser (rechts). Foto: Ziechaus Foto: Schwarzwälder-Bote

Hauptversammlung: Unregelmäßigkeit in der Barkasse / Langjähriges Mitglied erhält Chance zur Rehabilitation

Von Christoph Ziechaus

Das vergangene Jahr war nicht spektakulär, aber alle Bereiche beim DRK-Ortsverein haben "ein großes Pensum wertvoller ehrenamtlicher Arbeit geleistet", hob Vorsitzender Helmut Banholzer bei der Jahresversammlung im Spittel hervor.

Schramberg. Die meiste Arbeit laufe ohnehin im Stillen ab, oft in guter Zusammenarbeit mit den anderen Hilfsorganisationen Feuerwehr und THW sowie der Polizei. Einen Anstieg der Rettungsdiensteinsätze um fast zwölf Prozent auf 5436 hatte Bereitschaftsleiter Matthias Göllinger berechnet. Dabei waren die sieben Fahrzeuge des Ortsvereins 235 928 Kilometer unterwegs. Die Bereitschaft wurde zu sieben Einsätzen alarmiert, darunter ein Busunglück zwischen Schramberg und Schiltach und ein Flächenbrand am oberen Göttelbach.

Die Helfer vor Ort in Sulgen, Hardt und Eschbronn halfen bei vielen Notfällen am eigenen Wohnort. Kurse für die Bevölkerung, bei Firmen und die Ausbildung der eigenen Helfer sowie Blutspendeaktionen ergänzten wieder das Programm. Eine Steigerung der Tätigkeiten gab es auch bei der Sozialarbeit, bei der 4039 Stunden ehrenamtlich geleistet wurden, wie die Leiterin Elisabeth King verzeichnet hatte. In weiteren 1784 Stunden wurde Flüchtlingen geholfen mit Kleidern und Wohnungseinrichtung aus Spenden der Bevölkerung. Soziale Arbeit bewegt ältere Menschen mit Gymnastik, Tanz und Spielen in etwa 25 verschiedenen Gruppen. Dazu bietet der rollende Kiosk eine Einkaufsmöglichkeit für Bewohner des Pflegeheims. Beim Jugendrotkreuz waren jeweils neun Jugendliche in Schramberg und in Hardt aktiv, zählte Steffen Kopp auf.

Neben Ausflügen beteiligten sich die Jugendlichen beim Sommerferienprogramm in Hardt und am Tatort in Schramberg mit einem Crash-Kurs in erster Hilfe. Die Seniorengruppe mit 27 Mitgliedern hat monatliche Treffen in Sulgen und einige helfen bei den Blutspendeaktionen, berichtete Karl Haas, der selbst 42 Erste-Hilfe-Kurse leitete.

Kassenprüfer Helmut Kraus bescheinigte dem Schatzmeister für das vergangene Jahr eine "vorbildliche Kassenführung" mit lückenlosen Belegen und Verbuchungen. Ein stark angestiegener Kassenbestand in der Barkasse Ende 2015 alarmierte den Steuerfachmann.

Schatzmeister wird nicht entlastet

Bei der Prüfung am 14. März 2016 fand er nur noch ein Prozent des Bargeldbestands. Auf seine Nachfrage erklärte der Schatzmeister "ohne Ausrede, das Geld für eigene Zwecke verwendet zu haben". Er versprach, "binnen Jahresfrist den fehlenden Betrag auszugleichen" und habe schon ein Drittel der Gesamtschuld des niedrigen fünfstelligen Betrags getilgt.

Wegen "erheblicher Mängel der Barkassenführung" könne dem Schatzmeister keine Entlastung erteilt werden, stellte Helmut Kraus fest. Sein Verhalten sei nicht zu entschuldigen, auch wenn die Veruntreuung aus persönlicher Not geschah. Der Schatzmeister habe sich lange Jahre in den Dienst der Gesellschaft gestellt. Wenn der Ortsverein ihn weiterhin "als treuen Kameraden betrachtet, sollte man ihm helfen, seinen Vorsatz zur vollständigen Tilgung der Schuld einzuhalten". Diesem Appell des Kassenprüfers schloss sich Vorsitzender Helmut Banholzer an. Der Schatzmeister habe die Verantwortung für seine Verfehlung übernommen und "kooperativ bei der Aufarbeitung mitgewirkt". Er habe versprochen, den Schaden wieder gut zu machen und "wir sollten bereit sein, ihn als Menschen zu akzeptieren". Für ein Jahr wurde Karl Roth zum neuen Schatzmeister gewählt.

Banholzer und Kreis-Präsident Thomas Engesser ehrten langjährige Mitglieder: Claudia Baumgartner (fünf Jahre); Andrea Bippus, Ilse Günter, Gerold Neumaier (zehn Jahre); Thomas Gärtner (15 Jahre); Conny Flaig, Sarah Petrowski, Sylvia Crisante (20 Jahre); Matthias Göllinger, Marion Schumacher (25 Jahre); Carl Jens Haas (35 Jahre) und Oswald Rapp (50 Jahre).