Werben für die Teilnahme an den Eine-Welt-Wochen: Krystyna Saurer (Juks), Oberbürgermeister Thomas Herzog und Albert Risch vom Eine-Welt-Forum. Foto: Wegner Foto: Schwarzwälder-Bote

Eine Welt nicht nur eine Woche lang Thema / Regionaltreffen von Akteuren geplant / Zahlreiche Veranstaltungen

Von Stephan Wegner

Schramberg. Zwei Monate lang, vom 27. September bis 26. November, wird Schramberg zur "Little Glocal City". Gefördert vom Land wird es zu den "Eine-Welt-Wochen" ein vernetztes Programm geben.

"Die Woche bietet eine gute Chance, den Bürgern zu zeigen, was wir in Schramberg außer dem, was immer auftaucht, auch noch haben", lobte Oberbürgermeister Thomas Herzog die Initiative des Eine-Welt-Forums und des städtischen JUKS3 zu dem ambitionierten Programm.

Über den Titel "Little Glocal City" würden viele Leute stolpern, sagte Albert Risch vom Eine-Welt-Forum, dies sei aber so gewollt und rege eben zum Nachdenken an.

Die Notwendigkeit global zu denken, so Risch, sehe man in allen Bereichen, viele der Aktiven seien vom Grund her in ihrer Arbeit mildtätig, aber auch politisch, da sie ein Süd-Nord und ein Arm-Reich-Gefälle sähen. Bei vielen Produkten könnten die Hersteller nicht von ihrer Arbeit leben, die Gewinne blieben bei Konzernen hängen. Und dabei "vegetieren die Produzenten oft unterhalb der Armutsgrenze und setzen dafür oft auch ihre Gesundheit aufs Spiel." Ein gerechtes System könne es aber nur geben, wenn man "bei uns anfängt", betonte Risch. Dabei sei es eben entscheidend, vor Ort Schritte zu machen. Und dabei kann Risch aus eigener Erfahrung mit Projekten in Afrika so einiges beisteuern: In Kamerun seien EU-subventionierte Hähnchen und Gemüse so günstig, dass die örtlichen Produzenten gar nicht mithalten könnten.

Auftakt ist das Eine-Welt-Wochenende am Samstag, 27. September, mit afrokubanischen Rhythmen (ab 18.15 Uhr), der Vorstellung der Hilfsprojekte und einem Konzert der Gruppe Sacambaya aus Bolivien in der Gymnasiums-Aula. Der Sonntag startet mit einem interkonfessionellem Gottesdienst um 10 Uhr, es folgen Präsentationen, Informationsstände und -tafeln, Vorträge, Berichte und Filme der einzelnen Projekte sowie ein interkultureller Mittagstisch, der ab 13 Uhr in eine große Kuchentafel übergeht.

Am Samstag, 18. Oktober, folgt ein Regionaltreffen von Eine-Welt-Akteuren in der Mensa der Erhard-Junghans-Schule. Am Samstag, 8. November, tagt die "Plant for the Planet-Akademie" in Schramberg, an der alle Interessierten zwischen acht und 14 Jahren teilnehmen können und zum Klimabotschafter ausgebildet werden.

Der Markt der Kulturen erfährt am Samstag, 15. November, seine vierte Neuauflage mit Marktständen, Liedern und Tänzen, zudem werden am Volkstrauertag, 16. November, gemeinsam von jungen Chorsängern aus Hirson und Schramberg Friedenslieder angestimmt. Und am 26. November, dreht es sich bei einem Wirtschaftsgespräch der Stadt um das Thema "Seltene Erden". Abgerundet werden die Eine-Welt-Wochen durch weitere Einzelveranstaltungen.

Unterstützt wird die Veranstaltung aufgrund ihres stimmigen Programms vom Land mit einem Zuschuss von 10 000 Euro.