Neben einer Uhr, die ihm seine Schwester vererbte, besitzt Papst Benedikt eine weitere "Junghans", die ihm Volker Kauder überreichte. Foto: Schwarzwälder Bote

"Es sei eine Junghans", antwortete der Papst auf die Frage nach seiner Armbanduhr.

Schramberg - "Es sei eine Junghans", antwortete der Papst jüngst auf die Frage des Autors Peter Seewald auf die Frage, ob es stimme, dass er eine Armbanduhr aus den 60er- oder 70er-Jahren trage.

Dabei hätte der Papst sogar die Auswahl unter zumindest zwei Modellen. Der Uhr, die er wohl "alle Tage" am Handgelenk trägt, und einer, die ihm der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, bei einer Privataudienz in Rom überreicht hatte. Während bei Junghans Uhren derzeit noch gerätselt wird, um was für eine Uhr es sich handeln könnte, die Papst Benedikt XVI am Handgelenk trägt, wäre die Frage hinsichtlich des Geschenks einfacher.

Dabei handelte es sich nämlich um eine "Erhard Junghans Tempus Automatic", die auf dem Gehäuseboden eine eingravierte "16" und eine Widmung zur Erinnerung an den Besuch im Vatikan trägt. In klassischer Anlehnung an frühere Taschenuhren ist das emailweiße Zifferblatt mit filigranen römischen Ziffern gestaltet. Das 42 Millimeter große Gehäuse besteht aus Edelstahl und ist mit einem fünffach verschraubten Sichtboden mit innen entspiegeltem Saphirglas versehen.

Im Gegensatz dazu ist die derzeitige Armbanduhr des Papstes mit einem goldenen oder goldfarbigen Gehäuse ausgestattet und stammt von seiner verstorbenen Schwester Maria, die sie ihm vermacht hat. Anhand des Bildes, das gestern unter anderem in der Bild-Zeitung zu sehen war, sei nicht zu erkennen, um welches Modell es sich genau handelt, sagte Melanie Baier von der Marketing-Abteilung der Uhrenfabrik Junghans gestern auf Anfrage. Dazu sei das Foto qualitativ nicht gut genug.

Rund 100 verschiedene, teilweise aber ähnliche Modelle hätte Junghans in den 60ern jährlich hergestellt, in den 70er-Jahren sogar noch deutlich mehr. Von der Größe her, so Baier, handle es sich wohl nicht um eine Damenuhr. Mit ihren wahrscheinlich 34 Millimetern Durchmesser sei es eher eine Herrenuhr, die aber auch Damen aufgrund der besseren Ablesbarkeit der Uhrzeit gekauft und getragen hätten, so Baier. Heutzutage seien Herrenuhren aber deutlich größer, ergänzt Baier.