Engagieren sich für ihre Heimatstadt (von links): Steffi Spitznagel, Alexandra Zink-Colacicco, Sabine Haas, Jessica Müller, Claus-Stephan Zink, Claudia Hepkeskin-Moosmann und Assunta Finke. Foto: Initiative Talstadt-Campus Foto: Schwarzwälder-Bote

Engagement: "Initiative Talstadt-Campus" will zum Austausch anregen / Treffen geplant

Von Karin Zeger

Mehr Fragen, als Antworten gibt es derzeit rund ums Thema Schulcampus. Die besorgten Eltern der "Initiative Talstadt-Campus" möchten dies ändern, Argumente austauschen, Licht ins Dunkle bringen und vor allem: mitgestalten.

Schramberg. Knapp 200 Likes auf Facebook, 300 Unterschriften, die Oberbürgermeister Thomas Herzog kürzlich in der Gemeinderatssitzung überreicht bekommen hat, zahlreiche Befürworter aus Reihen der Bürger sowie aus Handel und Gewerbe: Die Anfang Oktober gegründete "Initiative Talstadt-Campus" (ITC) scheint den Nerv der Schramberger getroffen zu haben. Die subjektive Wahrnehmung vieler Schramberger sei, dass immer mehr aus der Stadt verschwinde – angefangen beim Krankenhaus. "So soll es uns nicht noch einmal gehen", lautet die Botschaft der engagierten Eltern.

Die Rückmeldungen seien eindeutig: "Viele wollen sich beteiligen, haben den Wunsch, eingebunden zu werden", erläutert Alexandra Zink-Colacicco. Die virtuelle Diskussion auf Facebook und im Internet sollen dazu beitragen, Argumente auszutauschen, die Zukunft der Kinder, der Talstadt zu gestalten.

Im Netz heißt es beispielsweise: "Sulgen und Talstadt sollten nicht gegeneinander ausgespielt werden! Sulgen ist bekanntermaßen Industriestandort der Raumschaft Schramberg, wäre es nicht sinnvoller Sulgen beim Ausbau des Berufschulprogramms zu stärken und sich somit auf die Kernkompetenzen zu beziehen? Wie ist die Planung der Nachnutzung der frei werdenden Schulgebäude bei komplettem Neubau (entweder auf dem Sulgen oder in der Talstadt)? Noch mehr Bauruinen wie das alte Krankenhaus wollen und brauchen wir nicht! Gibt es bereits Ideen und Konzepte?"

Aber die ITC will sich nicht nur im Netz austauschen. Das weitere Vorgehen, Treffs oder Gesprächsrunden sollen nach der nächsten Gemeinderatsitzung im November besprochen werden.

Dort hofft die ITC auf detaillierte Infos, unter anderem zur Finanzierbarkeit des Vorhabens. Es genüge nicht, als Bürger "kleine Häppchen hingeworfen zu bekommen, und dann wird doch wieder hinter verschlossener Tür weiter verhandelt".

Das Gründungsteam des ITC, allesamt Elternbeiräte des Kindergartens "Heilig Geist", betonen im Gespräch mit unserer Zeitung, wie wichtig diese Schulstandortfrage für die Talstadt sei. Und sie unterstreichen ihr Engagement: "In letzter Konsequenz ziehen wir auch auf den Rathausplatz". Sie haben ihre Hausaufgaben gemacht.

Die "Initiative Talstadt-Campus" möchte sich aktiv für die Standortfrage des Schulcampus unter der Abwägung der Wirtschaftlichkeit einsetzen. Ziel ist es, für die Stadt Schramberg das bestmöglichste Ergebnis zu erzielen. Schramberg soll wieder zum Mittelzentrum werden und weiterhin für die Region ein attraktives Portfolio bieten. "Wir kämpfen für ein stringentes Konzept in unserer Schullandschaft, welches für alle Stadtteile gewinnbringend ist und bereits jetzt bestehende Synergien mit einbindet."