Die Bürgerbus-Organisatoren mit Fahrerobmann Achim Bendigkeit geben grünes Licht. Die flotte "Kiste" ist up to date fährt nach Fahrplan spezielle Haltestellen im Stadtgebiet, auch zur besseren Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, an. Foto: BBV/Rath

Senioren-Anhörung: Interessengruppe plant neue Projekte. Barrierefreie Stadt ist und bleibt Ziel des Seniorenforums.

Schramberg - Die Stadt ergraut. Mittlerweile ist jeder vierte Einwohner der Stadt älter als 60 Jahre. Das Seniorenforum (SeFo) arbeitet an neuen Ideen, um ihnen den Alltag zu erleichtern.

Einen Sachstandsbericht nach der jüngsten Senioren-Anhörung lieferten Matthias Kohlhase, Juliane Kugler, Rainer Landgrebe und Barbara Olowinsky dem Verwaltungsausschuss des Gemeinderats ab. Erkenntnis: Die jüngsten Erfolge beflügeln. Aber es stehen noch mehr Themen auf der Liste. Und es gibt Ideen.

Hinter die beiden wichtigsten Themen, die die Senioren laut einer Umfrage umtreiben, kann das SeFo wohl einen Haken machen: Mobilität und Gesundheit. Der neue Bürgerbus dreht dann ab Montag, 25. Januar, seine Runden. In Sulgen und in der Talstadt sollen Ärztehäuser entstehen. Mit "großem Interesse" erwarte das SeFo die Realisierung der beiden Projekte.

Jüngstes Kind ist ein "Reparaturcafé", das künftig ein Mal im Monat öffnen soll. Ähnliche Konzepte gibt es bereits in anderen Städten, etwa St. Georgen. Besucher können kaputte Geräte von ehrenamtlichen Tüftlern reparieren lassen, etwa Radios. Das soll Umwelt und Geldbeutel schonen, außerdem geselliger Treff sein. Das SeFo will den Treff im Werkraum einer Schule einrichten, Kaffee und Imbiss könnte wie in St. Georgen von Schülern angeboten werden, zugunsten deren Klassenkasse. Es gebe schon einen ersten ehrenamtlichen Reparatur-Helfer.

Was das SeFo noch bewegt, ist ein Seniorentreff, eine Begegnungsstätte. Vorbildlich gelöst sei das Konzept mit dem Kapuziner in Rottweil. Das Forum will am Thema Bürgerhaus weiterarbeiten. Ab März soll der Treff im Juks starten und einmal monatlich stattfinden. Wie genau die Treffen ablaufen, sei noch zu klären. Es gebe vier Seniorinnen, die sich drum kümmern wollen. Auch mit Flüchtlingen wollen die Senioren so in Kontakt kommen.

Ein dickeres Brett will das SeFo mit dem Konzept "Wohnen im Alter" bohren. Schlagworte sind neue Wohnformen wie gemeinschaftliches Wohnen und "Generationenhäuser", mehr altersgerechte Wohnungen, Häuser mit Anschluss an Tagespflege-Einrichtungen und die Suche nach geeigneten Gebäuden dafür. 2017 will das SeFo hier einsteigen, möglicherweise mit einem Workshop.

"Großen Handlungsbedarf" sehen die Senioren beim Umbau Schrambergs zur "behindertengerechten Stadt". Überall gebe es Barrieren, auch in Geschäften und Lokalen. Eine Arbeitsgruppe wurde gebildet, die noch dieses Jahr starten will. "Rollstuhlrundgänge" sollen Schwachpunkte aufdecken. Das SeFo will hier mit Stadt, HGV, Sehbehinderten und Experten der Stiftung St. Franziskus zusammenarbeiten. Die Liste potenzieller Themen, die noch beackert werden könnten, ist noch länger. Dazu zählen Einkaufsmöglichkeiten in den Stadtteilen und ein Lebensmittelgeschäft in der Fußgängerzone.

Nicht immer muss Schramberg das Rad neu erfinden. SeFo ist vernetzt, holt sich Ideen aus anderen Städten, engagiert sich in Kreis- und Landesseniorenrat, schickt Teilnehmer zu Fachtagungen. Dass sich mit Bürgerbus und Ärztehäusern was tut, spornt offenbar an zu neuen Taten: Es gehe manchmal mehr, als man denke. Das SeFo will beharrlich dranbleiben, und "eins nach dem andern" angehen. Fürs Engagement erhielten die Vertreter Lob von Verwaltung und Gemeinderat quer durch alle Fraktionen.

Info: Fahrplan ist da 

(olo) Seit Montag liegt in den Bürgerbüros und in mehreren Geschäften der offizielle (kostenlose) Fahrplan der neuen BürgerBus-Linien aus. Enthalten sind auch sämtliche Haltestellen, Fahrzeiten und die Fahrpreise.

 Offizieller Fahrbeginn ist Montag, 25. Januar um 14 Uhr am Busbahnhof. In Schramberg-Tal verkehrt der Bus Montagnachmittag, Dienstag und Donnerstag ganztägig und am Samstagvormittag, in Schramberg-Sulgen ab "Rose" Mittwoch und Freitag ganztags und Samstagnachmittag.

 Das erste Fahrerteam (derzeit 30 Fahrer/innen) hat erfolgreich die technische Einweisung in das neue Fahrzeug, in die Fahrtrouten und vor allem ein intensives Fahrertraining mit Fahrerobmann Achim Bendigkeit und seinem Team absolviert.

  Jetzt kann der erste BürgerBus in Schramberg – in neuem Gewand – am kommenden Samstag, 23. Januar um 10.30 Uhr bei der offiziellen Weihe durch Pfarrer Rüdiger Kocholl und Pfarrer Michael Jonas begrüßt werden. Dazu lädt der BürgerBusverein Schramberg die Mitglieder und die Öffentlichkeit ein. Musikalisch begleitet die junge Schramberger Sängerin Eurona Jakupi und ihre Schülerband aus Königsfeld das Geschehen. Passend zum Winterwetter bietet der Verein heiße Suppen, Würstchen und Getränke.

 Bis in den frühen Nachmittag können interessierte Bürger eine kleine, kostenlose Probefahrt mit dem neuen BürgerBus machen. Der BBS-Verein freut sich auf zahlreiche Fahrgäste auch in der kommenden Zeit.