Busfahrer Bernhard Pfundstein bringt Cnrista Ketterer zum Einkaufen in die Stadt. Foto: Fritsche Foto: Schwarzwälder-Bote

Mobilität: Allradbus ist Teil des Stadtbilds geworden / Verein rechnet mit mehr als 7500 Fahrgästen in 2017

Immer mehr Schramberger nutzen das Bürgerbusangebot für Fahrten im Alltag oder kleine Auflüge in der Freizeit.

Schramberg . Ohne den Bürgerbus hätte der Alltag für Christa Ketterer weniger Lebensqualität. Die Seniorin wohnt "An der Steige" in der Nähe der Haltestelle "Heideckle/Vogtshof". Denn beim große Gefälle der Steige kommen auch Jüngere als sie beim Aufstieg ganz schön aus der Puste, ganz zu Schweigen von schweren Einkaufstaschen. Den Bürgerbus nutzt Christa Ketterer deshalb für die Fahrten in die Stadt zum Einkaufen, für ihre vielen ehrenamtlichen Termine oder auch für Arztbesuche. "Die Fahrer sind alle freundlich und hilfsbereit", lobt sie. Vor 41 Jahren ist sie aus der Gegend von Speyer nach Schramberg gekommen, wo sie inzwischen gut vernetzt ist.

Wie Ketterer nutzten inzwischen viele Schramberger aller Altersstufen den Bürgerbus. "Die erste Hälfte der Pilotphase ist vorbei. Wir sind im Bürgerbus-Alltag angekommen, der Bürgerbus gehört zum Stadtbild", konnte Matthias Kohlhas, Vorsitzender des Bürgerbusvereins, Anfang Mai im Gemeinderat verkünden, als er über den Betrieb des Busses im Jahr 2016 berichtete. Jeweils 6000 Fahrgäste waren für die ersten zwei Jahre geplant, die seien mehr als erreicht worden. 2017 erwartet er im Durchschnitt mehr als 7500 Fahrgäste. Es gäbe zwar immer noch Leerfahrten, insbesondere auf dem Sulgen, diese würden aber immer weniger.

Auch das Fahrzeug habe sich bewährt. Mit der starken Motorleistung und dem Allradantrieb ist er gut durch den Winter gekommen. Und die Niederflurtechnik erleichtert das Ein- und Aussteigen. "Nicht nur die Fahrgäste, auch die Fahrer sind sehr zufrieden mit dem Bus", versicherte Kohlhas den Stadträten. Von den 132 Mitgliedern des Vereins betätigen sich 35 als ehrenamtliche Fahrer. Erfreulich für den Bürgerbus-Verein und die Stadt Schramberg: Durch Mitgliedsbeiträge, Fahrgeld- und Sponsoring-Erlöse sowie Zuschüsse war der Kassenstand zum 31. Dezember 2106 mit 30300 Euro im Plus. Die im städtischen Haushalt angesetzten 15000 Euro für 2017 werden wohl nicht benötigt.

"Wir hoffen, dass der Bus in den nächsten Monaten noch mehr zum Kommunikationszentrum wird", erklärte Kohlhas. Viele nutzten ihn schon jetzt auch für Ausflüge, Kaffee- oder Stadtrundfahrten, wenn sie auswärtige Gäste haben. "Vielleicht ziehen Waldmössingen und Tennenbronn auch noch nach", meinte Stadtrat

Udo Neudeck (Freie Liste). Und Stadrätin Renate Hilser (CDU) regte zu diesem Thema eine erneute Umfrage bei den Tennenbronnern an. Christa Ketterer jedenfalls hofft, dass der Bürgerbus ein dauerhafter Service bleibt: "Solange der Bürgerbus fährt, bleibe ich bei der Steige".